Die Rams gehen All In und sind spätestens mit dem Trade von Linebacker Von Miller der größte Favorit auf den NFL-Titel. Jetzt können die Rams Tom Brady und Titelverteidiger Tampa Bay Buccaneers stürzen. (BERICHT: Mega-Trade! Rams holen Super-Bowl-MVP)
NFL: LA Rams nach Trade für Von Miller Titel-Kandidat vor Tom Brady und Bucs - Kommentar
Ein Titel-Trade - bezahlt mit der Zukunft
Denn zur Halbzeit der NFL-Saison lässt sich festhalten: Der Super Bowl wird eigentlich schon in der NFC entschieden. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)
Während in der AFC vermeintliche Top-Teams wie die Kansas City Chiefs (4-4), Buffalo Bills (6-2) oder Baltimore Ravens (6-2) erstaunliche Schwächen zeigen und die Tennessee Titans (6-2) gerade Derrick Henry verloren haben, finden sich die stärksten Titel-Kandidaten in der NFC.
Bradys Bucs sind das Team, das es zu schlagen gilt
Noch vor den Arizona Cardinals (7-1), Dallas Cowboys (6-1) oder Green Bay Packers (7-1) sind bislang nach wie vor Bradys Bucs das Team, das es in den Playoffs zu schlagen gilt. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NFL)
Ja, Tampa steht nur bei 6-2 und hat gerade gegen die Saints verloren - aber ohne Antonio Brown und praktisch ohne Rob Gronkowski. Hat Brady alle Mann an Bord (warum sollte das bis zu den Playoffs nicht der Fall sein?), gibt es kein Team, die es mit dieser offensiven Quantität und Qualität aufnehmen kann.
Aber als Gesamtpaket? Da sind die Rams jetzt noch besser aufgestellt, um Brady zittern zu lassen, und sorgen für ein neues Machtverhältnis in der NFL. (DATEN: Alle Tabellen der NFL)
Receiver Cooper Kupp (924 Yards und 10 TD nach 8 Spielen) spielt die Saison seines Lebens. Quarterback Matthew Stafford zeigt nach seiner Befreiung aus Detroit, dass er eine ohnehin schon potente Offense noch einmal eine Stufe höher heben kann. Im direkten Duell (34:24 für die Rams) hat er Brady mit 4:1-Touchdown-Pässen schon in den Schatten gestellt.
Wie die Rams-Defense Brady stoppen kann
Doch der entscheidende Punkt ist die Rams-Defense: Wie bekommt man Brady gestoppt? Immerhin verbucht Tampa die meisten Pass-Yards der Liga, die zweitmeisten Punkte.
L.A. war schon vorher eine Top-10-Defense (Bucs auf Platz 18) und bekommen jetzt mit Miller noch einen perfekten Brady-Jäger dazu.
Der Super-Bowl-MVP von 2016 mag vielleicht mit 32 Jahren nicht mehr der Albtraum sein, der einst Cam Newton quälte. Aber bei den Rams kommt er in eine Defense, in der er neben D-Line-Monster Aaron Donald genug Freiheiten haben wird, um beim Gegner ordentlich Schaden anzurichten.
Und gleiches gilt umgekehrt: Zwei oder drei Mann gegen Donald zu stellen, wird sich gegen L.A. kein Team mehr leisten können. Dazu treibt mit Jalen Ramsey auch in der Rams-Secondary ein absoluter Elite-Verteidiger sein Unwesen.
Entsprechend viel Druck kann eine solche Defense gerade im Pass-Rush auf Brady machen - nicht nur die Niederlage im direkten Duell, sondern auch das 27:34 diese Woche gegen die Saints haben gezeigt, dass auch der siebenmalige Champion dann Fehler macht. (BERICHT: Das sagt Brady zu seinem unfassbaren Blackout)
Auch Miller wird mit der Zukunft bezahlt
Miller zu den Rams ist ein Titel-Trade - allerdings bezahlt mit der Zukunft. Denn einmal mehr setzt Los Angeles alles auf das Jetzt, die Rechnung wird ihnen aber später teuer zu stehen kommen.
Denn wie schon bei Ramsey oder Brandin Cooks, der 2018 von den Patriots kam und mittlerweile in Houston ist, traden die Rams ihre Draft-Picks in Massen, müssen geholte Spieler teuer entlohnen, statt in Zukunft günstige Rookies zu haben. Ergebnis: Seit 2016 hatte L.A. keinen Erstrundenpick - und besitzt auch bis 2024 keinen mehr.
Gewinnen sie am Ende den Super Bowl, wird es egal sein. Allerdings wissen die Rams auch selbst nur zu gut, dass es schief gehen kann: 2019 zog man mit massiven Investitionen ins Endspiel ein - und verlor dort gegen Tom Brady und die New England Patriots.