Wie bitter war das denn bitte?
NFLKoloss schafft epischen Touchdown
O-Line-Koloss Robert Hunt von den Miami Dolphins hat im Thursday Night Game der NFL gegen die Baltimore Ravens (22:10) den Touchdown des Jahres geschafft - aber sein spektakuläres Play durfte nicht zählen! (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)
Was war passiert?
Mega-Touchdown von Miami zählt nicht
Zu Beginn des 4. Viertels beim Stand von 6:3 aus Sicht der Dolphins geriet Miamis Quarterback Tua Tagovailoa unter Druck und warf den Ball verzweifelt in Richtung eines Teamkollegen - dem Offensive Lineman Hunt. Running Back Miles Gaskin war beim Play sechs Yards vor der Endzone zwar in der Nähe, wäre aber nicht rangekommen.
Also marschierte Hunt los - mit gut zwei Metern Körpergröße und über 148 Kilo ein echtes Monster auf dem Feld. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NFL)
Aber der Riese schaffte es tatsächlich bis kurz vor die Endzone, wo allerdings Verteidiger Chris Westry von den Ravens wartete. Der deutlich kleinere Cornerback versuchte, Hunt mit einem tiefen Tackle zu stoppen - doch der Koloss wurde dabei durch die Luft gewirbelt und schaffte es tatsächlich noch, bei seinem Überschlag in die Endzone den Ball über die Linie zu halten, bevor er auf dem Boden aufschlug!
Darum zählte der Touchdown nicht
Also ein Mega-Touchdown - oder nicht? Nein.
Denn weil Hunt als O-Liner laut Regelwerk keinen Ball fangen darf (als berechtigter Receiver müsste er sich vor dem Spielzug bei den Schiedsrichtern anmelden), bekam Miami für den Spielzug sogar eine Strafe. Es ging 5 Yards nach hinten.
Jason Sanders sorgte letztlich mit einem Field Goal für das 9:3 aus Sicht der Dolphins.
Tagovailoa glänzt - Ravens wachen zu spät auf
Miami feierte am Ende trotz Quarterback-Konfusion einen verdienten 22:10-Sieg. Starter Jacoby Brissett wurde im 3. Viertel nach einer Knieverletzung durch den eigentlichen Star Tagovailoa ersetzt - der wegen einer Fraktur des Mittelfingers geschont werden sollte.
Dass er doch fit und die deutlich bessere Alternative zu Brissett ist, zeigte Tua dann eindrucksvoll. Mit acht von 13 Pässen für 158 Yards sowie einem selbst erlaufenen Touchdown zur Entscheidung 2:20 vor Spielende glänzte der 23-Jährige deutlich mehr als sein Ersatzmann, der einmal mehr nicht überzeugen konnte.
Enttäuschend präsentierte sich über weite Strecken auch die eigentlich so potente Offense der Ravens rund um Quarterback-Phänomen Lamar Jackson. (DATEN: Alle Tabellen der NFL)
Erst im Schlussviertel wachte Baltimore auf und fand Mittel gegen die extrem stark spielende Dolphins Defense. Der Touchdown-Pass auf Tight End Marc Andrews 4.12 Minuten vor Schluss zum 10:15-Anschluss blieb der einzige Besuch in der Endzone an diesem Tag.
Jackson brachte 26 von 43 Pässen an den Mann, leistete sich allerdings auch eine Interception mit 47 Sekunden Restzeit auf der Uhr, die das Spiel endgültig entschied.