Russell Wilson hatte glasige, gerötete Augen, die nächste Pleite ging nicht spurlos an ihm vorüber.
Endet eine einzigartige Ära?
„Wenn man alles investiert, jede Sekunde, jede Stunde, jeden Tag, und es nicht so läuft, wie man es sich wünscht, ist es immer hart“, sagte der Quarterback von den Seattle Seahawks nach dem nächsten Nackenschlag.
Denn die Reporter hatten wissen wollen, warum ihm dieses 15:17 beim Washington Football Team so nahe ging. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)
Wilson, unbestritten einer der Besten der Besten, erreichte an seinem 33. Geburtstag einen Tiefpunkt - zum ersten Mal in seiner Karriere hatte er vier Spiele in Folge verloren.
Ein Prozent Playoff-Chancen für Seattle
Seattle, wie immer mit Titelträumen in die Saison gestartet, steht bei drei Siegen und acht (!) Niederlagen. (DATEN: Alle Tabellen der NFL)
Rechenexperten sehen die Wahrscheinlichkeit auf einen Playoff-Einzug jetzt noch bei einem Prozent. Der Zug war aber schon vor dem Monday Night Game der US-Profiliga abgefahren.
„Es gibt härtere Dinge im Leben“, sagte Wilson, sein Job sei ein „Geschenk“ und das Team werde „morgen wieder arbeiten, um besser zu sein“.
Wilson ist das Gesicht der Seahawks
Doch wird Wilson auch im nächsten Jahr mit den Seahawks arbeiten, die er 2014 zum Super-Bowl-Sieg führte, mit denen er bis auf eine Ausnahme immer die Meisterrunde erreichte?
Noch kann das niemand seriös beantworten.
Wilson ist der Franchise-Player, das Gesicht der Seahawks, ein Superstar. Doch seine Magie ist verloren gegangen.
Wegen eines Sehnenrisses und einer Fraktur im rechten Mittelfinger hatte der Spielmacher drei Partien verpasst, seit er zurück ist, gab es ein 0:17 bei den Green Bay Packers. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NFL)
In seinem 150. NFL-Spiel verließ Wilson erstmals mit seiner Mannschaft ohne Punkt das Feld - und eben die Pleite in Washington.
Mögliche Trennung schon länger ein Thema
Drücken die Seahawks den Resetknopf?
Schon im Frühjahr wurde die mögliche Trennung ein Thema, Wilson war nach der abgelaufenen Saison völlig frustriert.
Alles wurde gekittet, doch jetzt ist die Situation noch schlimmer. Sein mit stolzen 140 Millionen US-Dollar dotierter Vierjahresvertrag läuft noch bis 2022/23.
Eine Garantie für den Verbleib ist das nicht.