NFL>

NFL: Los Angeles Rams nach dem Sieg über Tom Brady zum Siegen verdammt

Brady-Bezwinger zum Siegen verdammt

Die Los Angeles sind nach dem Triumph über Tom Brady zwei Siege vom Titel entfernt. Dabei ist die Superstar-Mannschaft in diesem Jahr quasi zum Siegen verdammt.
Nach dem dramatischen Viertelfinal-Aus und der gescheiterten Titelverteidigung mit den Tampa Bay Buccaneers hat sich Tom Brady zu seiner Zukunft geäußert.
Die Los Angeles sind nach dem Triumph über Tom Brady zwei Siege vom Titel entfernt. Dabei ist die Superstar-Mannschaft in diesem Jahr quasi zum Siegen verdammt.

Als das Drama vorbei war, da konnte Sean McVay nicht mehr still stehen.

Also nahm der Headcoach der Los Angeles Rams nach dem 30:27 gegen Tom Bradys Tampa Bay Buccaneers seine Beine in die Hand und suchte seinen Quarterback. Als der Chef dann bei Matthew Stafford ankam, gab es eine feste Umarmung. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NFL)

„Was für ein interessantes Spiel, was für eine erstaunliche Widerstandsfähigkeit beider Teams“, atmete McVay nach dem Krimi durch.

Bei allem Jubel war auch zu sehen, dass viel Druck abfiel. Und der wird auch gegen die San Franciso im Conference-Finale nicht weniger werden.

Rams haben wohl einmalige Chance

Immerhin haben die Rams eine wohl einmalige Chance, endlich den Super Bowl zum zweiten Mal nach 2000 zu gewinnen.

Denn: Einen zweiten Anlauf wird dieses mit Superstars gespickte Team kaum nehmen können. Ähnlich wie die bereits gescheiterten Dallas Cowboys und Green Bay Packers haben die Rams richtig tief in die Tasche gegriffen.

In der nächsten Saison muss die Franchise 5,2 Millionen Dollar einsparen bei den Gehältern. Von den 32 Teams zahlt das Team aus Los Angeles fast am meisten an seine Stars. Nur vier Franchises haben mehr für Gehälter ausgegeben.

Es müssen also einige Spieler gehen, um die Regularien einzuhalten.

Fette Gehälter für Donald, Ramsey, Stafford und Co.

Kein Wunder, wenn man die Liste der Superstars sieht.

Mit Aaron Donald spielt der beste Verteidiger der Liga im blau-gelben Trikot und ist mit einem Cap Hit von 26,7 Millionen der größte.

Dazu stehen mit Cornerback Jalen Ramsey (23,2 Mio.), Linebacker Leonard Floyd (20) sowie den Receivern Cooper Kupp (18,3) und Robert Woods (15,7) weitere fette Posten auf der Gehaltsliste.

In dieser Saison gab es dann eine richtige Großoffensive. Zunächst kam Quarterback Matthew Stafford von den Detroit Lions im Tausch gegen Jared Goff. Sein Gehalt schlägt mit weiteren 23 Mio. im Cap zu Buche.

Miller und OBJ kommen - mit Ablaufdatum

Während der laufenden Spielzeit stieß dann noch Von Miller dazu. Der Superstar der Denver Broncos wurde im Super Bowl 2016 zum MVP gewählt.

Auch Odell Beckham Junior wurde nach der Entlassung bei den Cleveland Browns vor wenigen Wochen geholt. Ein Superstar neben dem anderen nahm also in der Kabine der Rams Platz.

Dafür hat die Franchise aber auch viel Risiko in Kauf genommen und für dieses Jahr alles auf eine Karte gesetzt. Denn schon jetzt haben die Rams im Sommer praktisch keinen Platz für Neuverpflichtungen. Der Cap Space ist komplett ausgereizt.

Miller und Beckham können dadurch kaum gehalten werden - dafür müsste L.A. schon großflächig umbauen, womöglich andere Stars opfern. Dieses Team hat in seiner jetzigen Form also ein Ablaufdatum.

Rams: Talente sind nicht gefragt

Zumal die Rams ihren aktuellen Mega-Kader mit ihrer Zukunft bezahlt haben. In den nächsten Jahren wird kaum ein junger Spieler als Verstärkung in den frühen Draft-Runden dazukommen.

Noch 2019 als die Rams im Super Bowl gegen die New England Patriots mit 3:13 unterlagen, galten sie als die jungen Wilden.

Das ist längst Vergangenheit. Talente sind seitdem kaum dazugekommen. Stattdessen setzen die Rams auf erfahrene Topstars und haben dazu zahlreiche Picks im Draft abgegeben. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)

Für Ramsey opferte Los Angeles 2019 und 2020 jeweils das Zugriffsrecht in der 1. Runde. Stafford kostete dann die Picks in der 1. Runde der Jahre 2022 und 2023.

Los Angeles muss Gehalt sparen

Als Miller dann auf den Markt kam, tauschten die Rams dann auch die Picks in der 2. und 3. Runde für den Draft 2022 ein.

Die Top-Talente der nächsten beiden Jahre werden also komplett an den Rams vorbeigehen!

Dabei setzten die Teams eigentlich gerne auf die Neulinge, weil sie trotz guter Leistungen billige Rookie-Verträge bekommen und die Gehaltsgrenzen nicht sprengen.

Vor allem die Rams bräuchten eigentlich günstige Leistungsträger bei ihrem Einsparungszwang.

Nicht nur Verträge von Miller und OBJ laufen aus

Bei den Rams wollen sie aber sofort eine Sieg-Garantie haben und nicht auf die Entwicklung der jungen Spieler warten. Dabei wird es nach dieser Saison schon einen kleinen Umbruch geben.

Die Verträge von den Leistungsträgern Miller, Beckham, Sony Michel, Austin Corbett und Joseph Noteboom laufen aus. Alle werden unmöglich zu halten sein. Und Geld für teuren Ersatz ist wie beschrieben auch nicht vorhanden.

Außerdem wird Quarberback Stafford schon 2023 Free Agent - ihn muss L.A. schon alleine deswegen verlängern, weil zwei Erstrundenpicks investiert wurden. Auch wer wird nicht billig.

Das Risiko der Rams

Die Rams werden also in den nächsten Jahren kaum besser werden als jetzt - darum müssen sie, noch mehr als alle anderen in den Playoffs verbliebenen Teams, jetzt ihre große Chance nutzen.

Schon 2019 kamen sie in einer ähnlichen Konstellation ins Endspiel, verloren dort aber gegen die New England Patriots. Schon damals war ein Absturz zu befürchten. Dass L.A. schon zwei Jahre später wieder da ist, hängt mit noch höherem Risiko zusammen, das die Franchise in der Folge einging.

Ramsey, Stafford und Miller kamen für weitere Picks, die in Zukunft fehlen werden. Erst 2024 gehören die ersten Picks wider den Rams selbst. In den nächsten beiden Jahren muss die Franchise beim Draft dagegen ganz viel zuschauen, wie die Top-Spieler in gegnerische Teams wandern.

Mit einem Kern aus Stafford, Kupp, Woods, Donald und Ramsey bleiben sie dennoch stark - die Chance auf den Sieg im Super Bowl dürfte aber kaum noch einmal so groß werden wie jetzt, wo die Rams alles auf eine Karte gesetzt haben.

Alles zur NFL auf SPORT1.de