Shedeur Sanders ist nach der dritten Runde des NFL-Drafts 2025 noch immer nicht ausgewählt worden. Der talentierte Quarterback mit dem schlechten Ruf, der noch vor wenigen Monaten als potenzieller Top-3-Pick gehandelt wurde, muss nun auf den dritten Tag des Auswahlverfahrens hoffen.
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Der Sohn der NFL-Legende Deion Sanders galt als eines der vielversprechendsten Talente dieser Draft-Klasse. Mit beeindruckenden 4.134 Passing Yards und 37 Touchdown-Pässen in seiner letzten College-Saison bei den Colorado Buffaloes wurde er zum offensiven Spieler des Jahres in der Big-12-Conference gewählt.
Trotz dieser Leistungen entschieden sich die NFL-Teams in den ersten drei Runden gegen ihn - der selbstbewusst-schillernde Sanders soll mit großspurigen Auftritten in den Vorstellungsgesprächen Porzellan zerschlagen haben, auch der Einfluss und das Ego von Papa Deion scheint ein abschreckender Faktor zu sein.
Nach bisher 102 Picks des Drafts ist Sanders’ Nicht-Berücksichtigung trotzdem die größte Überraschung der beiden Abende. Viel zu sagen hatte der Spieler selbst nicht mehr. „Danke Gott für alles“, schrieb er lediglich auf X.
Andere Quarterbacks ziehen an Sanders vorbei
Besonders unerwartet ist, dass bereits fünf andere Quarterbacks vor Sanders ausgewählt wurden. Die Tennessee Titans sicherten sich Cam Ward als First-Overall-Pick, während die New York Giants für Jaxson Dart bis zur Position 25 nach oben tauschten. Am zweiten Tag folgten dann Tyler Shough (New Orleans Saints), Jalen Milroe (Seattle Seahawks) und Dillon Gabriel (Cleveland Browns).
Ein Funktionär eines Teams, das auf der Suche nach einem Quarterback war, deutete an, dass es „kein einzelnes großes Problem, aber auch nicht nur sportliche Gründe“ für Sanders' Situation gebe. Der Executive merkte an, dass Sanders' Prominenz und die damit verbundene Aufmerksamkeit seine Auswahl komplizieren würden, so ESPN.
Sogar US-Präsident Donald Trump schaltete sich vor Beginn der zweiten Runde in die Debatte ein. „Was ist mit den NFL-Besitzern los, sind sie DUMM?“, fragte Trump auf seiner Plattform Truth Social. Er betonte, dass Sanders „phänomenale Gene“ habe und „bereit für Großes“ sei. „Er sollte sofort von einem Team ausgewählt werden, das gewinnen will“, forderte der Präsident – ohne Erfolg.
Die Cleveland Browns, die als möglicher Abnehmer für den 23-Jährigen galten, winkten gleich viermal ab, darunter zweimal mit ihren Picks in der zweiten Runde. Auch die Pittsburgh Steelers, die keinen etablierten Starting-Quarterback haben, entschieden sich zum zweiten Mal in zwei Tagen gegen Sanders.
Hoffen auf Tag drei
Auch der deutsche Offensive Tackle Leander Wiegand steht noch zur Verfügung. Der 25 Jahre alte ELF-Champion von 2023 (triumphierte mit Rhein Fire Düsseldorf) hatte beim Combine mit beeindruckenden 38 Wiederholungen beim Bankdrücken einen Bestwert aufgestellt.
Die verbleibenden vier Runden des NFL-Drafts beginnen am Samstag um 18 Uhr deutscher Zeit. Für Sanders, Wiegand und viele andere Talente geht das Warten weiter.