Tyreek Hill sollte eigentlich der Zündfunke der Miami-Offense sein - stattdessen endete sein Abend mit Tränen. Beim 27:21-Erfolg gegen die New York Jets fing der Wide Receiver einen kurzen Pass von Quarterback Tua Tagovailoa, landete jedoch unglücklich auf dem linken Bein und musste auf dem Cart vom Feld gebracht werden.
Dolphins und der Hill-Schock: Die Folgen der Horror-Verletzung
Die Folgen der Horror-Verletzung
Spieler und Betreuer knieten fassungslos daneben, das Hard-Rock-Stadium verstummte. Schon kurz nach Abpfiff bestätigten Teamärzte die Diagnose: ausgerenktes linkes Knie.
Regular Saison für Hill beendet - Playoff-Rückkehr möglich?
Bei einer Knieausrenkung verschieben sich Ober- und Unterschenkel jäh gegeneinander, oft reißen mehrere Bänder - Kreuzband, Innen- oder Außenband. Nerven und Blutgefäße können ebenfalls betroffen sein.
Hill hat sich laut Informationen von ESPN-Reporter und NFL-Insider Adam Schefter neben der Ausrenkung mehrere Bänder im Knie gerissen, darunter das vordere Kreuzband. Hill befinde sich weiterhin im Krankenhaus und werde heute operiert.
Laut medizinischem Stab der Dolphins fällt er „für den Rest der regulären Saison sicher“ aus.
Eine Rückkehr in den Playoffs gilt als äußerst unwahrscheinlich. Für Dauerbrenner Hill ist das eine ungewohnte Situation. Der 31-Jährige verpasste seit 2022 nur eine Partie; nun muss Miami erstmals auf längere Sicht ohne den Key-Player auskommen.
„Next man up“ - Waddle rückt in die Verantwortung
Running Back De’Von Achane brachte die neue Realität auf den Punkt: „Next man up. Wir dürfen nicht ins Hintertreffen geraten, jeder Ballträger muss Plays machen“, forderte er. In Miamis bislang einzigem Spiel ohne Hill sammelte Jaylen Waddle acht Catches für 142 Yards und einen Touchdown - er rückt erneut in die Rolle des dominanten Receivers.
Rookie Malik Washington (bisher acht Receptions für 47 Yards) bekommt deutlich mehr Snaps, während Training-Camp-Überraschung Tahj Washington erstmals im Active Roster stehen dürfte. Tight End Darren Waller soll vermehrt in den Slot rücken, und Achane, seit vergangener Saison ligaweit produktivster Receiving-Back, wird noch häufiger als Outlet für Tagovailoa dienen.
Cap-Puzzle für 2026: Was bedeutet die Hill-Verletzung finanziell?
Sportlich ist Hills Verlust brutal, finanziell könnte er richtungsweisend sein. Der Miami-Star hatte in der vergangenen Offseason seinen Vierjahresvertrag von 2022 umstrukturiert und 65 Millionen US-Dollar zusätzlich garantiert bekommen.
Ein Trade nach dem ersten Juni oder ein Cut im kommenden Sommer brächte 36 Millionen US-Dollar Cap-Space, würde aber 15,9 Millionen Dead Money (investiertes Geld ohne nennenswerte Rendite) in 2026 und 12,4 Millionen in 2027 verursachen. Hill wäre dann 32 und käme möglicherweise nicht mehr an sein früheres Niveau heran. Auf lediglich 1224 Yards und sieben Touchdowns kommt er in 21 Spielen seit 2024. Seit 2022 verzeichnete nur Justin Jefferson mehr Receiving-Yards als Hill.
Dolphins in Not: Schwere Aufgabe für McDaniel und Tagovailoa
Sein Ausfall wiegt schwer für Miami. Ohne den achtmaligen Pro Bowler muss Head Coach Mike McDaniel sein vertikales Schema umbauen. Defenses können sich stärker auf Waddle fokussieren.
Für Quarterbeck Tagovailoa, der bereits mit einem 1:3-Start kämpft, beginnt nun der schwerste Stretch seiner Karriere - exakt zu einem Zeitpunkt, an dem die Dolphins dringend Siege brauchen, um die gerade erst begonnene NFL-Saison in die richtige Richtung zu lenken.