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NFL: Das unwahrscheinliche Märchen um eine gealterte Legende

Das Märchen um eine gealterte Legende

Joe Flacco führt die Bengals beim 33:31 gegen die Steelers mit 342 Yards und 3 TDs zurück. McPherson trifft spät, Serienende, AFC North bleibt offen.
Joe Flacco ist mit 40 Jahren immer noch zu großen Leistungen fähig
Joe Flacco ist mit 40 Jahren immer noch zu großen Leistungen fähig
© IMAGO/ZUMA Press Wire
Joe Flacco führt die Bengals beim 33:31 gegen die Steelers mit 342 Yards und 3 TDs zurück. McPherson trifft spät, Serienende, AFC North bleibt offen.

Vor kaum mehr als einer Woche wusste Joe Flacco nicht, ob er noch einmal als Starter auflaufen würde. Nach seiner Degradierung bei den Cleveland Browns schien die 18. NFL-Saison endgültig die letzte des 40-Jährigen zu sein. Neun Tage nach dem Trade nach Cincinnati führte der Routinier die Bengals nun aber zu einem packenden 33:31-Sieg über den Divisionsrivalen Pittsburgh Steelers - ein unwahrscheinliches Märchen! „Ehrlich gesagt sah es so aus, als würde ich diese Chance nicht mehr bekommen“, gab Flacco später zu. „Das macht den Abend umso spezieller.“

Wenige Stunden vor Kickoff hatte Flacco noch mit Coach Zac Taylor telefoniert, während er den Highway nach Cincinnati hinunterfuhr. Der Coach versorgte ihn im Schnellverfahren mit Playbook-Details. Nach dem Abpfiff dachte der Veteran an seine Liebsten: „Ich kann es kaum erwarten, meine Frau anzurufen und diesen Moment mit ihr zu teilen. Solche Abende zeigen, wie besonders dieser Sport ist.“

Flacco zaubert wie in besten Zeiten

Die Bengals benötigten auf dem finalen Drive Punkte, lagen sie doch nach einem 68-Yard-Touchdown von Steelers-Tight-End Pat Freiermuth noch 2:21 Minuten vor Schluss erstmals hinten. Flacco behielt aber die Nerven, marschierte übers Feld und fand Wide Receiver Tee Higgins an der linken Seitenlinie für 28 Yards. Wenige Momente später schoss Kicker Evan McPherson das 36-Yard-Field-Goal und brachte den Sieg.

Flacco zeigte im hohen Alter einmal mehr seine herausragenden Qualitäten, dank derer er 2013 die Baltimore Ravens sogar zum Sieg im Super Bowl brachte. 31 Completions bei 47 Pässen, 342 Yards, drei Touchdowns, keine Interception: Flacco überragte wie in seinen besten Zeiten. Die Bengals stehen nun bei 3:4 und feierten den ersten Sieg seit der Turf-Toe-Verletzung von Quarterback-Superstar Joe Burrow.

Der Ersatz hat in weniger als zwei Wochen sein Team beeindruckt. „Ich liebe seine Einstellung und was er ins Team bringt“, sagte McPherson. „Er hat in kürzester Zeit eine Verbindung zu uns aufgebaut.“ Head Coach Zac Taylor hob den Erfahrungsschatz seines neuen Spielmachers hervor: „Für ihn wirkt alles leicht - weil er die Arbeit investiert hat. Genau diese Ruhe hat uns heute geführt.“

Neben Flacco gehörte der Abend aber auch Ja’Marr Chase. Der 25-jährige Receiver stellte mit 16 Receptions einen Klubrekord auf, verbuchte 161 Yards und einen Touchdown. Es war bereits sein neuntes Spiel mit mehr als 150 Receiving Yards - damit zieht er an Jerry Rice vorbei und liegt nun auf Rang zwei der NFL-Historie für die ersten fünf Spielzeiten.