Eishockeystar Leon Draisaitl war bei seinem Comeback schnell wieder auf Betriebstemperatur, hat mit den Edmonton Oilers aber auf dramatische Weise einen Fehlstart in die Playoffs hingelegt.
NHL: Episches Draisaitl-Comeback endet ganz bitter
Draisaitls Comeback endet mit Drama
Der kanadische NHL-Vizemeister um den deutschen Torschützenkönig verlor sein Auftaktspiel bei den Los Angeles Kings nach einer bemerkenswerten Aufholjagd 5:6, in der Best-of-seven-Serie steht es damit 0:1.
Draisaitl, der wegen einer nicht näher definierten Unterkörperverletzung die letzten sieben Hauptrundenspiele verpasst hatte, erzielte sechs Sekunden vor der zweiten Pausensirene per Direktabnahme den ersten Treffer für Edmonton in dieser Meisterrunde - es war das 1:4 (40.).
Der deutsche Superstar stand bei der Niederlage satte 22 Minuten auf dem Eis, zu großen Teilen an der Seite von Connor McDavid. Draisaitl bereitete neben seinem Treffer noch ein weiteres Tor vor und kam so auf zwei Punkte bei einer Plus-Minus-Wertung von +3.
Draisaitl in der Kritik: „War etwas faul“
Trotz des auffälligen Comebacks, war es ausgerechnet Draisaitl, der das entscheidende Gegentor in der Schlussminute mitverschuldete.
Nach einem Puckverlust von McDavid schalteten die Kings schnell um. Über Trevor Moore landete der Puck bei Phillip Danault, der per Direktabnahme zum 6:5-Siegtreffer traf. Der Kanadier kam dabei nur so frei zum Schuss, weil Draisaitl seinen Gegenspieler aus den Augen verlor und nicht schnell genug zurückskatete.
„Gut für uns. Da war Draisaitl etwas faul beim Back-Check“, analysierte LA-Analyst und Ex-Kings-Spieler Jarret Stoll bei Bally Sports: „Er hat da nicht direkt erkannt, dass es ein 3-gegen-2-Konter war. Wenn er etwas früher losgeskatet wäre, hätte er ihn locker eingeholt.“
Und in der Tat kam der deutsche Nationalspieler beim Abschluss von Danault einen Schritt zu spät und war so mit Schuld daran, dass Edmonton ein Mega-Comeback nicht krönen konnte.
Bizarrer Spielverlauf mit später Entscheidung
Die Gäste wehrten sich zuvor nach Kräften gegen die drohende Pleite, gingen nach ereignisreichen Schlussminuten in Kalifornien aber doch leer aus.
Andrei Kusmenko (3.), Quinton Byfield (20.), Adrian Kempe (35.) und Phillip Danault (38.) sorgten zunächst für die scheinbar beruhigende 4:0-Führung der Kings, dann verkürzten Draisaitl und Mattias Janmark (43.). Kevin Fiala erhöhte blitzschnell wieder (45.), Corey Perry erzielte wenig später das 3:5 (48.), Zach Hyman das 4:5 (58.) und Superstar Connor McDavid das 5:5 (59.). Als alles nach Verlängerung aussah, schoss Danault das Siegtor (60.).
Die Oilers und Kings treffen zum vierten Mal nacheinander in der ersten Runde aufeinander, im Dauerduell hatte zuletzt immer Edmonton die Oberhand behalten. L.A. unterstrich zum Auftakt seine Heimstärke, kein anderes Team war in der abgelaufenen Hauptrunde zu Hause erfolgreicher gewesen.
Für Draisaitl, der sich mit 52 Toren erstmals in seiner NHL-Karriere die Maurice Richard Trophy verdiente, ist es der nächste Anlauf Richtung Traumziel Stanley Cup. Im Vorjahr war der Kölner mit Edmonton erst im Finale an den Florida Panthers gescheitert (3:4).
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)