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Deutsche Schülerin mischt Weltspitze auf

Als Schülerin in die Weltspitze

Nathalie Armbruster verblüfft in diesem Winter mit starken Leistungen. Die 19-Jährige reist als Weltcup-Führende zur Nordischen Ski-WM - und kann das manchmal selbst kaum glauben.
Vinzenz Geiger spricht über den größten Nordischen Kombinierer aller Zeiten und die Gefahren für den Sport in der Zukunft.
Nathalie Armbruster verblüfft in diesem Winter mit starken Leistungen. Die 19-Jährige reist als Weltcup-Führende zur Nordischen Ski-WM - und kann das manchmal selbst kaum glauben.

Solche Geschichten schreibt nur der Sport. Die 19-jährige Nathalie Armbruster reist als Weltcup-Führende zu den Nordischen-Ski-Weltmeisterschaften nach Trondheim, die vom 26. Februar bis zum 9. März stattfinden - nebenbei büffelt sie noch für ihr Abitur.

„Manchmal ist es tatsächlich etwas unwirklich und ich muss mich kneifen“, gab Armbruster im Gespräch mit der Welt zu. Immerhin verlief ihr Weg in die Weltspitze in den letzten zwei Jahren rasant.

Erstmals verblüffte Armbruster bei der WM 2023 in Planica, als die Zweite wurde. Anfang Februar dieses Jahres feierte sie dann ihren ersten Weltcup-Sieg in der Nordischen Kombination. Danach legte sie gleich mit zwei weiteren Siegen nach.

Ein Leben zwischen Schule und Sport

Gleichzeitig hat Armbruster mit der enormen Doppelbelastung aus dem täglichen Training und dem Schulstress zu kämpfen.

„Vor allem diese Doppelbelastung ist enorm. Da gibt es auch mal Momente, in denen ich zu Hause sitze und ein paar Tränen kullern. Ich frage mich dann, wie ich das schaffen soll mit der Schule, mit den ganzen Klausuren, die ich ja schreiben muss wie alle anderen. Und dann will ich ja noch ordentlich trainieren, weil ich natürlich auch bei den Wettkämpfen gut abschneiden möchte. Manchmal ist das alles sehr viel“, schilderte sie.

Dabei gebe ihr aber vor allem ihr Umfeld viel Kraft, durchzuhalten. Armbruster ist nach wie vor auf einer ganz normalen Schule, und nicht wie viele Leistungssportler, auf einem Sportinternat.

Damit sie alles unter einen Hut bekommt, kriegt sie Hilfe von verschiedenen Seiten: „Es kommt seitens der Schule aber sehr viel Akzeptanz und Verständnis. Dass ich dann auch noch tolle Trainer zu Hause habe, ohne die es natürlich auch nicht machbar wäre, ist großes Glück.“

Abi-Prüfungen ab April

Ab April stehen dann die ersten Abitur-Prüfungen an. „Ich kann nicht leugnen, dass ich sehr froh bin, wenn die Schule zu Ende ist, denn dann kann ich mich einfach auf das konzentrieren, was mir wirklich Freude bereitet: der Sport“, sagte Armbruster.

Spätestens nach dem Abitur stehen Armbruster dann alle Türen offen, um in den nächsten Jahren eine neue Ära in der Nordischen Kombination zu prägen.