Nur wenige Monate nach seinem Rücktritt als DSV-Coach hat Uros Velepec eine neue Herausforderung angenommen. Der 57-Jährige wird Cheftrainer in Polen. Dies bestätigte nun auch der polnische Verband, nachdem es zuletzt schon Gerüchte gegeben hatte.
Nach Biathlon-Knall: Ex-Deutschland-Trainer hat neuen Job!
Ex-Deutschland-Coach hat neuen Job
Velepec hatte erst nach der Biathlon-WM Ende Februar seinen Rücktritt als Trainer der deutschen Herren bekanntgegeben. Obwohl die Saison nicht sonderlich erfolgreich lief, hat es dem erfahrenen Coach daraufhin nicht an Optionen gefehlt.
„Nachdem ich Deutschland verlassen hatte, bekam ich viele Angebote, sogar im Olympiajahr. Ich war überrascht. Ich dachte, ich würde ein Jahr Pause machen“, erklärte der Coach in der offiziellen Mitteilung.
Velepec: „Ich kann das Potenzial sehen“
Letztlich entschied sich Velepec für den Job in Polen, da er hier großen Raum für Verbesserungen erkennt. „Ich kann das Potenzial sehen. Es wird nicht einfach sein, es ist ein langer Prozess, aber wir wollen aus dem Schatten treten und zeigen, dass es auch Polen kann“, zeigte er sich top-motiviert.
Offiziell tritt Velepec seine neue Aufgabe am 1. Mai an und möchte verschlafene Entwicklungen nachholen. „Es ist nicht so, dass unsere Athleten früher besser waren. Andere haben sich einfach weiterentwickelt, und wir sind geblieben, wo wir waren. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, das zu ändern”, erklärte er.
Biathlon in Polen nur im Damenbereich konkurrenzfähig
Der Coach wird aber einiges an Zeit und Mühen investieren müssen, um seine Athleten an die Weltspitze heranzubringen. Dies gilt insbesondere im Herrenbereich.
Jan Gunka belegte als bester Pole im letzten Winter den 57. Platz im Gesamt-Weltcup, ist mit seinen 22 Jahren aber noch entwicklungsfähig. Mit Fabian Suchodolski (20 Jahre) und Konrad Badacz (21 Jahre) schafften es noch zwei weitere Talente immerhin unter die Top 70.
Bei den Damen ist die Weltspitze hingegen nicht ganz so weit entfernt. Natalia Sidorowicz hat im vergangenen Winter Rang 29 im Gesamt-Ranking belegt und kam beim abschließenden Massenstart in Oslo auf Platz neun ein. Kamila Zuk konnte sich zudem unter den Top 50 platzieren.
Velepec war erst Co-Trainer beim DSV und übernahm nach dem Rücktritt von Mark Kirchner 2023 die Hauptverantwortung für das deutsche Herrenteam. Nach einer sehr ordentlichen Saison 2023/24, wollte es im Winter 2024/25 vor allem am Schießstand nicht klappen, weshalb Top-Platzierungen eher Mangelware wahren. Der 57-Jährige räumte aus diesem Grund seinen Platz.