Eine neue Weltcup-Regel sorgt für Aufsehen in der Skiwelt - auch bei Superstar Marco Odermatt. „Das wäre für mich und diverse andere Athleten ein Riesen-Unsinn“, sagte er bei der Schweizer Zeitung Blick.
Brisante Regeländerung verärgert Ski-Superstar
Regeländerung verärgert Ski-Superstar
Was den Ski-Dominator so verärgert? Ab der nächsten Saison sind bei Weltcups Karbon-Schienenbeinschoner nicht mehr erlaubt.
Bei einer wissenschaftlichen Untersuchung der Universität Innsbruck kam heraus, dass diese Schienenbeinschoner zu einer aggressiven Fahrweise führen. Das steigere auch das Unfallrisiko.
Odermatt mit brisanten Vorwürfen
FIS-Generalsekretär Michel Vion hat die Regel-Entscheidung bei der Kronen Zeitung daher so erklärt: „Natürlich verstehen wir die Athleten, die so schnell wie möglich sein wollen und dieses Ziel über alles andere stellen. Und in manchen Fällen können diese Schoner auch einen positiven Effekt bei gesundheitlichen Problemen haben.“
Doch das Risiko für Unfälle sei zu groß. „Wir haben wissenschaftliche Daten, die das erhöhte Verletzungsrisiko bestätigen, also ist es unsere Pflicht, dass wir eingreifen“, fuhr er fort.
Odermatt stellte derweil eine durchaus brisante These auf. Der Schweizer ist der Meinung, dass die Konkurrenz Schuld an dem Verbot ist: „Es ist sicher auch eine Trotzaktion der Österreicher. Sie haben sie alle auch probiert, aber offenbar keinen Benefit davon bekommen.“
Gerade für Odermatt haben die Karbon-Schienenbeinschoner eine hohe Bedeutung. Der 27-Jährige leidet an einer chronischen Schienenbeinentzündung. Die Schoner helfen ihm bei der Behandlung dieser Krankheit.
Immerhin eine Hintertür bietet sich ihm aber noch: Bei gesundheitlichen Problemen soll es trotzdem möglich sein, Protektoren zu tragen. Jedoch werden bei medizinisch begründeten Ausnahmen wohl nur Schoner aus einem anderen Material zugelassen.
Gel- oder Schaumstoffschienenbeinschoner wären die Alternative.