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Rücktritt wegen Trainer? Ski-Zoff geht weiter: "Ich würde lügen..."

Ski-Zoff in Österreich

Die österreichische Skifahrerin Stephanie Venier hat ihre Karriere mittlerweile beendet. Ein Grund für ihren Rücktritt scheint ihr Cheftrainer gewesen zu sein.
Stephanie Venier übt scharfe Kritik
Stephanie Venier übt scharfe Kritik
© IMAGO/GEPA pictures
Die österreichische Skifahrerin Stephanie Venier hat ihre Karriere mittlerweile beendet. Ein Grund für ihren Rücktritt scheint ihr Cheftrainer gewesen zu sein.

Das Jahr 2025 ist für Stephanie Venier überaus turbulent. Im Februar holte die 31-Jährige Gold im Super-G, im August erklärte sie ihren Rücktritt. Kurz darauf verkündete sie ihre Schwangerschaft sowie ihre Verlobung mit Partner Christian, den sie inzwischen geheiratet hat. Mit dem privaten Glück habe ihr Karriereende jedoch wenig zu tun, verriet sie nun.

Ausschlaggebend war vielmehr ein Streit mit dem österreichischen Cheftrainer Roland Assinger. Das erzählte Venier in der TV-Sendung „Frühstück bei mir“ bei Ö3. „Mit dem einmaligen Gespräch ist die Sache noch nicht erledigt. Das geht nicht von heute auf morgen, dafür sind einfach zu viele Sachen vorgefallen“, sagte sie.

Ist Venier wegen Assinger zurückgetreten?

Im August habe es noch ein Treffen gegeben. Anschließend sprach der Coach davon, dass man die Missverständnisse hätte klären können.

Seine ehemalige Athletin sieht das aber offenbar anders. „Ich erwarte mir vom Asso, dass er sich konkret zu dem äußert, was ich gesagt habe“, betonte Venier.

Negative Kritik und ein unfreundlicher Umgangston stehen im Raum. Zudem soll Assinger sich in ihr Privatleben eingemischt haben.

Venier nannte ein konkretes Beispiel. „Im Sommer hat er mich angerufen und gesagt: ‚Wenn du anfängst, Golf zu spielen, wirst du nichts mehr fahren, weil Golfspielen macht langsam‘“, schilderte die Weltmeisterin und fügte hinzu: „Das hast du dann die ganze Zeit im Kopf: Eigentlich macht mir das Golfspielen Spaß, aber der Cheftrainer sagt: Du fährst nichts mehr.“

Ist die Tirolerin letztlich auch deswegen zurückgetreten, weil sie sich unter ihrem Trainer nicht mehr wohlfühlte?

„Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, das mit dem Asso hat gar nicht mitgespielt. Für mich wäre es nicht mehr denkbar gewesen, dass ich mit ihm zusammenarbeite. Das Vertrauen ist verloren gegangen“, antwortete Venier auf eine entsprechende Frage.

Venier bemängelt auch Kommunikation

Laut Venier sei dazu auch die Kommunikation im ÖSV-Team nicht besonders gut: „Die Männer werden oft gleich verstanden, sie können ihre Meinung kundtun und es wird daran gearbeitet. Wir sind oft ein bisschen fehlverstanden worden und das ist ein bisschen traurig. Du denkst dir dann oft: ,Du darfst nichts sagen, weil du bist ja schuld.‘ Ich glaube, da werden noch große Unterschiede zwischen Männern und Frauen gemacht.“

Assinger selbst hat auf die neuerliche Kritik noch nicht reagiert.

Venier schoss nicht zum ersten Mal gegen ihren früheren Trainer. „Wenn dir ein zwei Meter großer Mensch gegenübersteht und laut in der Stimme wird, fühlt man sich oft fast ein bisschen eingeschüchtert“, offenbarte sie schon im April in einem ORF-Interview.