Arnd Peiffer war nach 20 harten Kilometern auf 1600 Meter Höhe nur noch "froh, dass ich es hinter mir habe. Es haben alle ziemlich gelitten, es war verdammt hart", sagte der 33 Jahre alte Routinier nach dem schweren Einzelrennen von Antholz erschöpft - und reichlich unzufrieden.
"Dilettantisch": Biathleten hadern
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Auf einem enttäuschenden elften Rang war der Olympiasieger bei der WM-Generalprobe bester Biathlet des Deutschen Skiverbandes (DSV).
Durchwachsene Schießleistungen verhinderten knapp drei Wochen vor den Titelkämpfen in Slowenien (10. bis 21. Februar) die erhofften Topplatzierungen. (Alle Biathlon-Rennen im LIVETICKER)
Roman Rees nach zwei Fehlern und Johannes Kühn (3) verpassten beim Sieg von Alexander Loginow auf den Rängen 16 und 18 deshalb auch ganz knapp die WM-Norm. (Biathlon-Weltcup: Kalender der Saison 2020/21)
Biathlon: DSV-Athleten enttäuscht und selbstkritisch
"Grundsätzlich bin ich sicherlich nicht zufrieden", sagte Bundestrainer Mark Kirchner und sprach im ZDF von dem "einen oder anderen Fehlerchen zu viel". Das Schießen habe alle "ein bisschen limitiert".
Wie auch Peiffer, der nach drei Einlagen noch auf Podiumskurs lag, dann aber zweimal daneben schoss. "Das ist auf jeden Fall ärgerlich. Beim letzten Schießen ist man nicht mehr so frisch im Kopf. Das ist aber keine Rechtfertigung", sagte Peiffer.
Auch Rees und Kühn vergaben mit jeweils einem Fehlschuss zum Abschluss die WM-Norm (einmal Top 8 oder zweimal Top 15). Beim Massenstart über 15 km am Sonntag (ab 15.05 Uhr im LIVETICKER) gibt es nun die letzte Chance, sich doch noch das begehrte Ticket für Pokljuka zu sichern. (Biathlon: Weltcup-Stände)
Dennoch war Rees nach dem Einzel "insgesamt zufrieden, weil ich keinen Aussetzer hatte. Läuferisch komme ich wieder besser in Form". Das, so Peiffer sei immerhin ein "positiver Teilaspekt".
Antholz-Einzelrennen: Doll mit vielen Fehlschüssen
Bessere Ergebnisse brachte es dennoch nicht. So musste sich Benedikt Doll trotz zweitbester Laufzeit mit Rang 25 begnügen, weil er gleich fünf (!) Mal das Ziel verfehlte.
"Da war viel eigene Dummheit dabei. Es waren eher leichtsinnige Fehler, das darf mir nicht passieren. Das ärgert mich schon sehr. Läuferisch war es umso besser, aber ich konnte es nicht nutzen", haderte Doll.
Richtig sauer war auch Erik Lesser, der stehend am Schluss dreimal patzte. "Das war dilettantisch, was da passiert ist", schimpfte der 32-Jährige.
Nach Platz drei beim bisher einzigen Einzel in Kontiolahti hatte er in der Disziplinwertung "das Rote Trikot angepeilt. Aber so kann das nicht klappen."
Lesser sauer - auch Horn bleibt vieles schuldig
Auch Philipp Horn konnte sich nach seinem Fehlerfestival in der Staffel von Oberhof als 30. mit vier Schießfehlern nicht rehabilitieren und wurde für das Quartett über 4x7,5 km am Samstag (15.05 Uhr) durch Rees ersetzt.
"Es war kein gutes Rennen, aber auch kein Totalausfall. Das Stehendschießen ärgert mich ungemein, das versaut mir eine gute Platzierung", sagte er.
Loginow siegte nach fehlerfreier Leistung in 48:41,8 Minuten vor Sturla Holm Lägreid (2/+58,5) und Quentin Fillon Maillet aus Frankreich(2/+1:10,6).
Am Samstag steht neben der Männer-Staffel auch der Massenstart der Frauen über 12,5 km (13.10 Uhr) auf dem Programm. Die Frauen-Staffel über 4x6 km und der Massenstart der Männer schließen die WM-Generalprobe am Sonntag ab.