Dass Erik Lesser ein Mann der klaren Worte ist, hat er in seiner langen und erfolgreichen Karriere immer wieder unter Beweis gestellt.
Lesser widerspricht Biathlon-Legende
Auch zuletzt bezog der Ex-Biathlet, dessen Laufbahn am vergangenen Sonntag beim Weltcupfinale in Oslo zu Ende gegangen war, beim Thema Ukraine-Krieg mehrfach Stellung. (NEWS: Alles Wichtige zum Biathlon)
Unter anderem überließ der 33-Jährige mehreren ukrainischen Sportlern zeitweise seinen Instagram-Account, um gerade auch seine zahlreichen russischen Follower auf die Zustände in der Ukraine aufmerksam zu machen.
Am Mittwoch reagierte Lesser nun bei Instagram auf einen Post von Darya Domracheva, in dem sich die frühere Weltklasse-Skijägerin ausführlich zur Debatte um das Startrecht für Russen und Belarussen äußerte.
„Ich glaube, dass es total naiv ist, zu glauben, dass der Ausschluss von Belarussen und Russen dabei helfen wird, den militärischen Konflikt zu lösen. Meiner Meinung nach führt das nur dazu, dass die Zwietracht zwischen den Menschen weiter befeuert wird“, argumentierte die Belarussin, die von 2006 bis 2018 im Weltcup aktiv war. (DATEN: Weltcup-Stände im Biathlon)
Domracheva von einigen Biathleten enttäuscht
Sie verurteilte die Sperre ihrer Landsleute und der Russen und machte deutlich, dass sie enttäuscht sei, dass andere Sportler die Entscheidung der internationalen Sportverbände begrüßen.
„Viele menschliche Schicksale wurden während des Krieges zerstört. Aber warum versuchen wir, noch mehr Schicksale von Menschen zu zerstören, die an der heutigen Situation keine Schuld tragen?“ meinte die 35-Jährige, die in ihrer Karriere unter anderem vier Goldmedaillen bei Olympia und zwei Weltmeistertitel gesammelt hatte.
Sie empfinde es als ungerecht, jene Athleten auszuschließen, die sich gegen den Krieg positionieren und nicht an der Auslösung des militärischen Konflikts beteiligt sind.
Wegen Russland-Post: Lesser reagiert auf Domracheva
Lesser antwortete sehr schnell auf Domrachevas Message. Er schrieb: „Danke für deine Worte, Darya. Was ist die Lösung? Dass Russland und Belarus wie in guten alten Zeiten oder als neutrale Athleten teilnehmen können? Weiterzumachen als sei nichts passiert, ist nicht richtig. Es wird ein Krieg im Namen von Russland geführt. Die Verbannung der russischen Flaggen und Farben sind die kleinstmöglichen Sanktionen, denkst du nicht?“
Kurz nach dem Einmarsch des russischen Militärs in die Ukraine Ende Februar hatte unter anderem die Internationale Biathlon-Union durchgegriffen und Russland und Belarussen von den Wettbewerben ausgeschlossen.
Inwieweit diese Maßnahme auch für den kommenden Winter Bestand haben wird, ist offen.