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Biathlon-WM als Waterloo für deutsche Männer: Chef-Kritik an Doll, Rees und Kühn

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Biathlon-WM als Waterloo für deutsche Männer: Chef-Kritik an Doll, Rees und Kühn

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Chef-Kritik an Doll, Rees und Kühn

Erstmals seit 54 Jahren bleiben die deutschen Männer bei einer Biathlon-WM ohne Medaille - ausgerechnet beim Heimspiel. Sportdirektor Bitterling attestiert den Arrivierten, ihr Potenzial nicht ausgeschöpft zu haben.
Johannes Kühn war der große Pechvogel bei der Männer-Staffel
Johannes Kühn war der große Pechvogel bei der Männer-Staffel
© Imago
SPORT1
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von SPORT1

Ausgerechnet beim Heimspiel in Oberhof: Erstmals seit 1969 blieben die Männer bei einer Biathlon-WM ohne Podestplatz - und auch die Aussichten für die unmittelbare Zukunft sind trüb.

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Die historisch schwache Ausbeute der Männer sei „enttäuschend“, sagte Felix Bitterling, Sportdirektor des Deutschen Skiverbandes (DSV) nach dem zum Abschluss nochmal besonders missratenen Massenstart: „Da müssen wir die richtigen Schlüsse ziehen, um gestärkt daraus hervorzugehen.“

Es bleibe „unterm Strich“ festzuhalten, „dass wir keine Medaille haben. Wir waren in dem einen oder anderen Wettkampf nicht gut genug.“ (DATEN: Wintersport-Events im Liveticker)

Der Sportchef kam zum Schluss, dass neben Ex-Weltmeister Benedikt Doll auch die anderen arrivierten Kräfte Johannes Kühn und Roman Rees unter ihren Möglichkeiten geblieben seien.

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Kritische Worte für Doll, Kühn und Rees

Als Lichtblicke hob Bitterling Justus Strelow (26) - konstant in den Top 15 - und Philipp Nawrath (30) hervor. „Die anderen können deutlich mehr“, erklärte der Sportdirektor - und attestierte damit neben Kühn (31), Doll (32) und Rees (29) auch dem zu Beginn des Winters noch aufhorchen lassenden David Zobel (26), sein Potenzial nicht ausgeschöpft zu haben.

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Routinier Doll - als Siebter bester Deutscher im Weltcup - hatte nur mit Platz 5 über 20 Kilometer einen guten Einzel-Auftritt. „Es waren sehr viele Tiefs dabei, wenige Hochs“, haderte er sichtlich niedergeschlagen nach Platz 26 im Massenstart. Rees‘ beste Platzierung war Rang 10 in der Verfolgung, Zobel war jedesmal fernab der Top 10 - auf den Rängen 35, 41 und 73.

Bitterling betonte: Die Schützlinge von Bundestrainer Mark Kirchner seien trotzdem „nicht so schlecht“ gewesen, „wie null Medaillen aussehen. Wir hatten viele Wettkämpfe, wo wir dabei waren, und dann hat der letzte Schuss oder sonst was nicht gepasst.“

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Zum Sinnbild für das fehlende Spielglück wurde der Staffel-Wettbewerb, indem ausgerechnet der bis dahin mit zwei Top-10-Platzierungen beste Deutsche Johannes Kühn zum tragischen Helden wurde: Er handelte sich bei widrigen Windbedingungen drei Strafrunden ein und verschoss eine reelle Medaillenchance.

Trübe Aussichten für die kommenden Jahre

Bitterling machte dabei deutlich, dass ein Systemproblem auch in den kommenden Jahren weiter sichtbar bleiben würde: Es gebe „gewisse Defizite bei den Athleten, die ins DSV-Kadersystem kommen. Die meisten sind läuferisch zu weit weg“, so Bitterling.

Um dem entgegenzuwirken, habe man bereits eine Trainer-Taskforce zusammengestellt. „Aber grundsätzlich müssen wir realistisch sagen, dass wir zwei, drei Jahre brauchen, bis wir von unten die nächsten hochkriegen.“

Bei den Frauen ist Gegenwart und Zukunft rosig

Ganz anders fällt die Bilanz bei den Frauen nach Gold und Silber von Herrmann-Wick sowie dem zweiten Platz in der Staffel aus. „Da haben wir uns extrem gefreut. Da geht es nicht nur um die Medaillen, sondern auch um die Zeichen dahinter. Das war echt toll“, sagte Bitterling.

Der Sportchef freute sich vor allem auch für die aufstrebenden DSV-Frauen: „Was die Jungen betrifft mit einer Hanna Kebinger oder Sophia Schneider - besser hätte man das Drehbuch nicht schreiben können.“

Auf weiblicher Seite stehen auch bereits vielversprechende Top-Talente in den Startlöchern: Die Junioren-Weltmeisterinnen Selina Grotian und Lisa Spark hatten erst im Januar bei der auf den Nachwuchs zugeschnittenen EM in Lenzerheide mit Gold-Coups für Furore gesorgt.

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Mit Sportinformationsdienst (SID)