Fünf Weltmeister-Titel, ein überlegener Sieg im Gesamtweltcup: Johannes Thingnes Bö dominierte den Biathlon-Winter die Weltelite nach Belieben.
Biathlon-Sensation: Landsmann mit tragischer Geschichte schlägt Superstar Bö
Biathlon-Sensation: Landsmann mit tragischer Geschichte schlägt Superstar Bö
Emotionale Sensation im Biathlon
Ausgerechnet in einem Wettbewerb mit nominell viel kleinerer Konkurrenz ist der Ausnahme-Skijäger nun aber völlig überraschend geschlagen worden - von einem international eher unbekannten Landsmann, der im Weltcup aufgrund eines persönlichen Schicksalsschlags gar nicht am Start war.
Sverre Dahlen Aspenes bezwingt völlig überraschend Gigant Bö
Der 25 Jahre alte Sverre Dahlen Aspenes hat am Freitag völlig überraschend den Sprint-Wettbewerb bei den norwegischen Meisterschaften in Alta gewonnen, Bö wurde nur Dritter - auch aufgrund für ihn unglücklicher Umstände.
Wenige Tage nach dem Weltcup-Abschluss am Holmenkollen kämpfte Bö als letzter Starter mit dem nach und nach immer tiefer gewordenen Schnee, verlor vor dem ersten Schießen 14 Sekunden auf die Spitze.
Ein Schießfehler im Stehendanschlag besiegelte dann Bös Unglück, er lag am Ende 27 Sekunden hinter Aspenes, Zweiter wurde der 22 Jahre alte Youngster Vetle Rype Paulsen.
Aspenes‘ Bruder Knut starb mit nur 21 Jahren
Der ehemalige Junioren-Weltmeister Aspenes war 2022 62. im Gesamtweltcup, in diesem Winter ging er aus familiären Gründen nicht an den Start: Sein ebenfalls im Biathlon-Nachwuchs aktiver Bruder Knut hatte im Sommer Suizid begangen, er wurde nur 21 Jahre alt.
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Anmerkung der Redaktion: Wenn Sie sich selbst von Depressionen und Suizidgedanken betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (http://www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in zahlreichen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.
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Entsprechend emotional aufgewühlt war Bruder Sverre am Freitag, beim Interview mit dem öffentlich-rechtlichen TV-Sender NRK nach seinem Sieg brach er in Tränen aus: „Ich habe in diesem Herbst und in diesem Winter viel über ihn nachgedacht“, berichtete er, der bittersüße Sieg bedeute ihm sehr viel: „Ich bin so dankbar für alle, die mich unterstützt haben, Trainer, Teamkollegen und Familie. Es war etwas Besonderes. Es war schön, wie das hier ausgegangen ist.“
Am Samstag feierte Aspenes mit Platz 2 im Massenstart ein weiteres Erfolgserlebnis, den Sieg dort ließ Bö sich nicht nehmen.
Rund um die Wettkämpfe in Alta ist das norwegische Biathlon von einer weiteren Besorgnis erregenden Nachricht erschüttert worden: Das 22 Jahre alte Talent Eivind Sporaland ist seit mehreren Tagen spurlos verschwunden.