Ex-DSV-Bundestrainer Mark Kirchner geht nach seinem Aus als Chefcoach neuen Herausforderungen nach und möchte als Nachwuchstrainer die Zukunft des deutschen Biathlons verbessern, die er jedoch äußerst kritisch sieht.
Ex-Bundestrainer schlägt Alarm
Mark Kirchner geht nach seinem Aus als DSV-Bundestrainer neuen Aufgaben nach. Als Nachwuchstrainer will er den deutschen Biathlon wieder auf Vordermann bringen, schlägt bei der aktuellen Lage jedoch Alarm.
„Wir rennen sehenden Auges ins Verderben, im politischen, wissenschaftlichen und sportlichen Bereich“, kritisierte der dreifache Olympiasieger die aktuelle Lage bei einem Besuch des Landesleistungszentrums am Großen Arber.
„Wir verschwenden Zeit mit sinnlosen Nebensächlichkeiten, anstatt uns mit ernsten Themen auseinanderzusetzen“, ärgerte sich Kirchner, der sich trotzdem auf seine neue Aufgabe freut.
„Ich hatte jetzt Lust drauf, mitzuhelfen und auf eine neue Aufgabe. Man muss nun im Biathlon-Jugendbereich gewisse Dinge eruieren, um auf zählbare Ergebnisse zu kommen“, erklärte er seinen Plan, bei dem der frühere Weltmeister von einem Experten-Trio aus Andreas Stitzl, Engelbert Sklorz und Mark Hoffmann unterstützt wird.
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„Bereitschaft zu Leistung - und keine Erziehung zu Narzissten“
„Diese Neustrukturierung war notwendig“, fand Kirchner, denn es gebe zu viele Aufgaben, als dass man ihnen alleine gerecht werden könne. „Es braucht die Bereitschaft zu Leistung und keine Erziehung zu Narzissten“, forderte der 53-Jährige. „Kinder wollen sich messen. Es ist ihr ureigenster Impuls. Wenn sie ein Zielbanner sehen, laufen sie sofort los und jeder will der Erste sein.“
Andere Nationen seien da bereits weiter: „In Asien oder Amerika wird das befeuert. Die trimmen und drillen“, weswegen Kirchner befürchtet, dass der deutsche Biathlon den Anschluss an die Weltspitze vollständig verlieren könnte, falls keine weitreichenden Entscheidungen getroffen werden.