Nach wie vor darf das russische Biathlon-Team nicht im Weltcup starten. Grund ist der andauernde Angriffskrieg auf die Ukraine. Um den Wettkämpfen innerhalb der eigenen Landesgrenzen einen neuen Reiz zu verleihen, will der dortige Verband zur kommenden Saison eine neue und eigene Biathlon-Liga etablieren. An dieser sollen sowohl russische als auch Vereine aus dem Ausland teilnehmen dürfen.
Biathlon: Russland kreiert neue Disziplin "Ultra-Sprint"
Russland kreiert Biathlon-Disziplin
Doch das ist nicht alles. Trainer Yuri Kaminsky berichtet von einer weiteren Neuerung, die zur Saison 2023/24 in Kraft treten soll. Die Russen testen eine bisher ungekannte Wettkampfform, den sogenannten „Ultra-Sprint“. Dieser ist stark an die Langlauf-Sprints angelehnt.
Dabei werden insgesamt drei Runden über 630 Meter gesprintet. Nach der ersten und zweiten Runde geht es an den Schießstand, dann sind ein Liegend- und ein Stehendanschlag zu absolvieren. Als Qualifikation für das Rennen ist ein Prolog angedacht. Anschließend finden wie im Langlauf-Sprint zwei Halbfinals und das große Finale mit sechs Teilnehmern statt.
„Der Ultra-Sprint ist eine Kombination der Langlauf-Sprints und Biathlon-Rennen. Meiner Meinung nach ist der Sprint die spektakulärste Langlauf-Disziplin. Ich denke, es wird ein sehr interessanter Wettkampf“, betonte Kaminsky. Allerdings hat die neuartige Idee noch Schwächen. Was passiert beispielsweise, wenn es zu einem Schießfehler kommt?
Daran hakt die neue Biathlon-Disziplin noch
Weil das Rennen dermaßen kurz ist, gibt es keine Strafrunde. Zeitstrafen würden dagegen nur für Unordnung sorgen - wie bei der Generalprobe am vergangenen Wochenende in Aldan. Dort lief Evgeny Yemerkhonov als Zweiter über die Ziellinie, wurde letztlich jedoch als Letzter gewertet. „Wir müssen noch einige Sachen lösen“, offenbarte Kaminsky, versicherte aber, dass bereits nach Lösungen gesucht wird.
Kurioserweise verkündete der Weltverband IBU erst vor Kurzem, dass der „Supersprint“ wieder abgeschafft wird. Dieser stieß von Anfang an auf wenig Gegenliebe, es gab viel Kritik von Athleten. Russland scheint nun den entgegengesetzten Weg zu gehen.