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Biathlon-Star degradiert - aus Liebe!

Biathlon-Star degradiert - aus Liebe!

Stina Nilsson und Emil Nykvist sind das Wintersport-Traumpaar in Schweden. Um mehr Zeit mit seiner Liebsten verbringen zu können, begibt sich Nykvist auf eigene Pfade - und setzt dabei seine sportliche Zukunft aufs Spiel.
Emil Nykvist geht getrennte Wege mit der Nationalmannschaft.
Emil Nykvist geht getrennte Wege mit der Nationalmannschaft.
© IMAGO/Harald Deubert
Stina Nilsson und Emil Nykvist sind das Wintersport-Traumpaar in Schweden. Um mehr Zeit mit seiner Liebsten verbringen zu können, begibt sich Nykvist auf eigene Pfade - und setzt dabei seine sportliche Zukunft aufs Spiel.

Das schwedische Biathlon-Team ist um einen Athleten ärmer. Auf der vom schwedischen Biathlon-Verband veröffentlichten Liste der A-Nationalmannschaft für die kommende Weltcup-Saison fehlt der Name von Emil Nykvist überraschend. Während die 14 aufgelisteten Athletinnen und Athleten in Östersund trainieren werden, möchte Nykvist eigene Wege gehen.

„Es gibt viele Wege, die man einschlagen kann, und dieses Jahr habe ich meinen eigenen Weg gewählt, einen Weg, auf dem ich mehr Kontrolle über mich selbst habe, der mir aber vor allem die Möglichkeit gibt, mehr zu Hause zu sein und das zu priorisieren, was mir am wichtigsten ist, die Familie. In diesem Winter steht Olympia an, ich möchte dort ankommen, am Start stehen und mich gut vorbereitet fühlen“, erklärte Nykvist auf seinem Instagram-Account.

Ganz entscheidend ist bei dieser Entscheidung wohl die Liebe. Nykvist ist schließlich seit rund zwei Jahren in einer Beziehung mit Langlauf-Star Stina Nilsson, mit der er gemeinsam in Malung lebt. Der 28-Jährige hatte bereits im letzten Winter angedeutet, dass es ihm schwerfalle, seine Partnerin so selten zu sehen.

Schweden: Biathlon-Coach zwiegespalten

Nationaltrainer Johannes Lukas hat zwar Verständnis für seinen Athleten, zeigte sich im Rahmen einer Pressekonferenz allerdings nicht ganz so begeistert. „Wir haben sehr gute Gespräche mit Emil geführt. Wir haben recht früh gemerkt, dass wir ein wenig anders denken. Er möchte mehr Zeit zu Hause verbringen, und das respektiere ich voll und ganz. Er ist von diesem Weg überzeugt, wir sind eher von einem anderen überzeugt“, verdeutlichte er.

Nykvist hat trotz seiner Entscheidung noch die Chance, im kommenden Winter im Weltcup zu starten, jedoch wird er sich wohl zunächst im zweitklassigen IBU-Kraft anbieten müssen. Abschreiben möchte Lukas den Athleten allerdings keineswegs. „Es ist wichtig, dass jeder seinen Weg geht und wir ihn unterstützen. Dann wird er hoffentlich sehr stark für die Wintersaison zurückkommen. Es ist wichtig, das zu tun, was man denkt, und nicht jemand anderem zu folgen“, machte er deutlich.

Der Athlet möchte nahe der Heimat trainieren und seine Leistungsfähigkeit voranbringen. Eine gewisse Steigerung ist hierbei auch notwendig. In den letzten drei Weltcup-Saisons reichte es im Gesamt-Ranking nur für die Ränge 69, 73 und 63. Womöglich können ihn ja gemeinsame Trainingseinheiten mit seiner Partnerin beflügeln.

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Nilsson seit einem Jahr wieder im Langlauf aktiv

Nilsson war im Jahr 2020 vom Langlauf zum Biathlon gewechselt, konnte dort an ihre früheren Erfolge (u.a. Olympiasieg im Klassik-Sprint 2018) nicht anschließen und wechselte nach der Saison 2023/24 zurück zum Langlauf, wo sie sich auf die Langdiszanz spezialisiert hat.

Wäre Nilsson im Biathlon geblieben, hätten sich beide idealerweise im Rahmen der Weltcup-Wochenenden regelmäßig sehen können, so bleiben jedoch mehr oder weniger nur die Sommermonate, weshalb unter anderem das Östersund-Trainingslager Nykvist offenbar ein Dorn im Auge war.