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Wut bei Biathlon-Star: „Richtige Experten am Start!“

Biathlon-Star giftet gegen Verband

Der ehemals als Top-Talent gefeierte Felix Leitner muss eine schwere Talsohle durchschreiten. Inmitten dieser erhält der Biathlet einen herben Dämpfer von Verband - und stichelt scharf auf Social Media.
Felix Leitner hinkt seiner früheren Form hinterher
Felix Leitner hinkt seiner früheren Form hinterher
© IMAGO/GEPA pictures
Der ehemals als Top-Talent gefeierte Felix Leitner muss eine schwere Talsohle durchschreiten. Inmitten dieser erhält der Biathlet einen herben Dämpfer von Verband - und stichelt scharf auf Social Media.

Die Kader-Bekanntgabe bei den österreichischen Biathleten hatte für Felix Leitner eine böse Überraschung parat. Der einst als Top-Talent gehandelte Skijäger hat keinen Kader-Status erhalten und taucht folgerichtig nicht mal im B- oder C-Kader auf.

Sofort kursierten in der Alpenrepublik Gerüchte über ein Karriereende, jedoch ist dem nicht so. Leitner will bei den Olympischen Spielen 2026 mit von der Partie sein und ist folgerichtig enttäuscht von der Entscheidung. Dies ließ er den ÖSV auch via Social Media wissen. „Richtige Experten am Werk. Super“, postete der 28-Jährige unter einem Post des Verbands, in dem der Kader aufgelistet ist.

Laut Informationen von LAOLA1 zufolge hat Letner die entsprechenden Leistungskriterien nicht erfüllt. Bedenkt man, dass der Athlet im vergangenen Weltcup-Winter lediglich den 60. Platz in der Gesamtwertung belegt hat, erscheint dies nachvollziehbar zu sein. Allerdings war Leitner damit hinter Simon Eder (36.) und David Komatz (39.) der drittbeste der kriselnden ÖSV-Skijäger.

Biathlon: Leitner geht eigene Wege

Entscheidend für den Verlust des Kader-Status dürfte laut LAOLA1 auch sein Plan sein, weiter nicht mit dem Team zu trainieren, sondern sich individuell mit Coach Florian Steirer auf den Winter vorzubereiten. Am weiteren Fahrplan ändert sich demnach für Leitner wenig, jedoch muss er auf finanzielle Unterstützung vonseiten des Verbandes verzichten.

Der frühere Weltklasse-Athlet und neue Biathlon-Spartenchef Christoph Sumann bestätigte, dass Leitner über die Entscheidung „natürlich enttäuscht“ sei. Allerdings versprach er auch, den Athleten „definitiv nicht hängen zu lassen“. Es sei der gemeinsame Wunsch, dass Leitner „wieder in die Spur kommt“.

Ausgeträumt ist für Leitner der Traum von Olympia 2026 trotz der Enttäuschung nicht. Für ihn wird es darum gehen, bei den Qualifikationsrennen im Herbst gute Leistungen zu zeigen und sich für das Weltcup-Team zu qualifizieren.

Talent kann Erwartungen nicht erfüllen: „Komplett gebrochen“

Dass der Tiroler das nötige Format für den Weltcup mitbringt, hat er bereits in jungen Jahren bewiesen. Als guter Schütze bekannt, schaffte er es im Weltcup-Winter 2018/19 als 23-Jähriger auf Platz 27 im Gesamt-Ranking. Im darauffolgenden Winter reichte es für Platz 22, ehe beim dreimaligen Junioren-Weltmeister (2015, 2016) und Europameister (2018) die Stagnation einsetzte. Nachdem er sich 2020/21 und 2021/22 immerhin in den Top 30 halten konnte, ging es in den letzten Jahren mit den Positionen 37, 42 und 60 steil bergab.

Die Saison 2023/24 habe Leitner, wie er im Sommer 2024 bei LAOLA1 erklärte „komplett gebrochen“. Ihm sei es „körperlich, mental und gesundheitlich nicht gut gegangen“, weshalb er sich dazu entschloss, fernab des Teams mit seinem ehemaligen Jugend-Coach Steirer zu trainieren. Leitner erklärte schon hier, dass auf ihn ein „Prozess“ zukomme, um „langsam wieder heranzukommen“ und im kommenden Winter „keine Wunder geschehen werden“. Diese Prognose hat sich im abgelaufenen Winter bestätigt. Umso ärgerlicher ist es für ihn, mitten im langfristigen Prozess einen Dämpfer vom Verband bekommen zu haben.

Nur Hauser erhält Nationalteam-Status

Der ÖSV hat mit Simon Eder, David Komatz, Fredrik Mühlbacher und Fabian Müllauer vier Athleten für den A-Kader nominiert. Zudem befinden sich neun Sportler im B- und acht Athleten im C-Kader. Bei den Damen schaffte es Lisa Hauser ins Nationalteam, fünf Athletinnen in den A-Kader und weitere zwölf in den B- und C-Kader.