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So verrückt reisen Norwegens Biathlon-Stars nach München

Biathlon-Stars wählen kuriose Maßnahme

Am Wochenende versammeln sich einige der besten Biathleten der Welt beim IBU Loop One Festival im Münchner Olympiapark. Allerdings passt das Event nicht allen in den Zeitplan. Die Norweger werden besonders kreativ.
Am 18. und 19. Oktober steigt im Münchner Olympiapark erstmals das "Loop One Festival" zum Start in die neue Biathlon-Saison. Auch rund um die Strecke soll für die Fans dabei einiges geboten sein.
Am Wochenende versammeln sich einige der besten Biathleten der Welt beim IBU Loop One Festival im Münchner Olympiapark. Allerdings passt das Event nicht allen in den Zeitplan. Die Norweger werden besonders kreativ.

Bei der Premiere des IBU Loop One Festival in München werden am Wochenende zahlreiche Stars der Biathlon-Szene erwartet. Auf Skirollern rasen die Athleten durch den Olympiapark und liefern rund anderthalb Monate vor dem Saisonstart eine erste Standortbestimmung ab. Zeitlich passt das Event jedoch nicht allen in den Plan - schon gar nicht den Norwegern.

Das Team um Gesamtweltcupsieger Sturla Holm Laegreid weilt derzeit im italienischen Lavazè, wo es sich im Hinblick auf die Olympischen Spiele im Februar in einem Höhentrainingslager vorbereitet. „Es wird etwas schwierig, beides unter einen Hut zu bringen. Aber wir haben eine Lösung gefunden, die so optimal wie möglich ist, auch wenn sie vielleicht nicht ganz unseren Vorstellungen von Nachhaltigkeit entspricht“, sagte Laegreid dem NRK.

Und die einigermaßen kuriose Lösung lautet: Laegreid sowie seine Teamkollegen werden mit dem Helikopter von Norditalien nach Deutschland fliegen. Die Strecke beträgt etwa 200 Kilometer Luftlinie und dauert eine Stunde. Mit dem Auto wären etwa fünf Stunden Fahrtzeit nötig gewesen. Der Hubschrauberflug kostet 14.000 Euro für Hin- und Rückflug und wird aus den Startgeldern finanziert, die die Athleten von der IBU für ihre Teilnahme erhalten. Das wiederum entspricht 2.000 Euro pro Läufer.

„Einzige Möglichkeit, den Schaden zu begrenzen“

Laut Per Arne Botnan, Sportchef des norwegischen Biathlonverbandes, werden zwei Helikopter benötigt, um alle Athleten und Trainer aus Lavazè zu transportieren. „Das war ursprünglich nicht meine Idee, aber dann stehen die Olympischen Spiele bevor und wir fühlen uns von der IBU dazu gezwungen. Es war die einzige Möglichkeit, den Schaden für den Höhenaufenthalt zu begrenzen“, schilderte Laegreid.

Der 28-Jährige hatte sich bereits zuvor über den Zeitpunkt der Rennen in München beschwert. Dies sei mit dem Höhentrainingslager der Norweger nur schwer zu vereinbaren, sagte Laegreid. Botnan fügte indes hinzu: „Wir haben den Transport mit dem Auto in Betracht gezogen, aber die letzte Optimierung in der Höhe vor der Saison ist so wichtig, dass wir in diesem Winter alles andere getan haben, was wir konnten.“

In München steht für die Athleten Tempo und Spannung im Vordergrund. Sechs Wochen vor dem Weltcup-Auftakt treten am Sonntag ab 11 Uhr in den Hauptrennen insgesamt 60 Männer und 60 Frauen in jeweils vier Vorläufen auf der 1,8 Kilometer langen Rundstrecke an. Die Finals finden dann am Nachmittag statt.