Nach dem tragischen Tod des norwegischen Biathleten Sivert Guttorm Bakken hat Isak Leknes Frey seinen Startplatz beim Weltcup in Oberhof erhalten. Der 22-Jährige sollte ursprünglich beim IBU-Cup in Arber antreten, wird nun aber im Weltcup starten.
Biathlon: "Einfach schrecklich!" Nachrücker nach Bakken-Tod
Nachrücker nach Bakken-Tod
„Die ganze Situation ist einfach schrecklich. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich den Platz von Sivert einnehmen soll oder nicht, und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich ihn am besten ehren kann, indem ich in Oberhof antrete“, sagt Frey gegenüber NRK.
Frey ehrt verstorbenen Teamkollegen
„Wenn es einen Mann gab, der wollte, dass dieser Platz genutzt wird, dann war es Sivert. Er liebte Biathlon, Spitzensport und Professionalität, daher ist es das Beste, diese Gedanken weiterzuführen und ihn gleichzeitig zu ehren“, fügte Frey hinzu.
Nationaltrainer Per Arne Botnan betont die symbolische Bedeutung der Nachnominierung bei NRK: „Er kommt an einen Platz, der in gewisser Weise Sivert gehörte, aber ich hoffe, dass es eine Ehre sein kann, mit Siverts Startnummer anzutreten. Sivert war wohl derjenige, der am wenigsten wollte, dass dieser Platz leer bleibt.”
Frey hatte zu Beginn der Saison bereits an Weltcup-Rennen in Östersund, Hochfilzen und Le Grand-Bornand teilgenommen. In der Gesamtwertung liegt er aktuell auf Platz 22 und ist damit der sechstbeste Norweger.
Die Nachnominierung ist nicht nur eine sportliche Entscheidung, sondern auch ein Zeichen der Anerkennung und des Respekts gegenüber dem verstorbenen Kollegen.
Bakkens Todesursache weiterhin unklar
Bakken war am 23. Dezember tot in seinem Hotelzimmer in Lavazè aufgefunden worden. Die Todesursache ist weiterhin unbekannt. Die italienische Staatsanwaltschaft hat den Gerichtsmedizinern eine Frist bis zum 7. März gesetzt, um ihre Untersuchungen abzuschließen und einen Bericht vorzulegen.
Beim Fund seines Todes hatte Bakken eine Höhentrainingsmaske getragen. Die Kanzlei der Familie weist jedoch darauf hin, dass es keine Hinweise gibt, dass sein Tod damit zusammenhängt.
Teamkollege Vetle Sjaastad Christiansen zeigte sich hinsichtlich der Höhenmaske überrascht: „Ich habe nie jemanden gesehen und von jemandem gehört, dass er eine Maske nutzt. Ich kann mir vorstellen, dass sie nach dem gleichen Prinzip wie ein Höhenzelt funktioniert, aber ich weiß es nicht.“