Der deutsche Biathlet Justus Strelow hat im Massenstart von Le Grand Bornand nur knapp das zweite deutsche Einzelpodest des Winters verpasst.
Biathlon: "Bitter!" Strelow verpasst Podium um 0,5 Sekunden
Strelow verpasst Podium auf Zielgeraden
Einen Tag nach dem Schießdebakel des DSV-Teams in der Verfolgung belegte der 28-Jährige ohne Strafrunde den vierten Platz (21,8 Sekunden), zu Vetle Sjaastad Christiansen aus Norwegen (2/+21,3) auf Rang drei fehlte nur eine halbe Sekunde. Den Sieg sicherte sich der Italiener Tommaso Giacomel (1 Strafrunde) vor Lokalmatador Éric Perrot (0/+18,1).
Strelow, der nach dem vierten Schießen mit einem deutlichen Vorsprung auf die Schlussrunde gegangen war, wurde von seinem norwegischen Kontrahenten erst auf der Zielgeraden, nur wenige Meter vor dem Ziel überholt.
„Ich denke, wenn ich mir die letzten Tage und Wochen anschaue, ist es keine Schande. Dass ich aber erst auf der Ziellinie überholt werde, ist bitter“, ärgerte sich Strelow nach dem Rennen im ZDF: „Das ist ärgerlich, mit dem Ergebnis bin ich aber zufrieden.“
Biathlon: Deutsche Athleten mit Schießproblemen
„Das ist schon trotzdem ein kleines verfrühtes Weihnachtsgeschenk“, zeigte sich Strelow nach dem zweitbesten Weltcup-Ergebnis seiner Karriere versöhnlich.
Die weiteren Deutschen hatten derweil wie im Jagdrennen große Probleme am Schießstand. Philipp Horn (4/+1:26,3 Minuten) wurde 17., Philipp Nawrath (4/+1:57,7) belegte den 22. Platz. David Zobel (3/+2:18,4) erreichte als 25. das Ziel.
„Am Schießstand geht die Tür regelmäßig auf, wir müssen aber auch durchgehen. Wir lassen zu viele Chancen liegen“, hatte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling vor dem Massenstart im ZDF gesagt. Vom DSV-Quartett blieben dann aber nur Strelow und Nawrath beim ersten Liegendschießen fehlerfrei - und damit in der Spitzengruppe. Auch beim Schießen Nummer zwei zeigte Strelow eine Schnellfeuerserie und ging sogar an Platz eins liegend in die Loipe. Bis zum Ende blieb der DSV-Athlet auf Podiumskurs - bis auf der Zielgeraden Christiansen vorbeizog.
Zuvor hatte Franziska Preuß im Massenstart der Frauen mit Platz sechs ihre beste Saisonplatzierung erreicht und damit die Olympia-Norm geknackt. „Es war ein sehr gutes Rennen“, sagte Preuß: „Über Platz sechs am Ende bin ich sehr zufrieden.“ Hinter ihr zeigte auch Vanessa Voigt (1/+19,6) als Siebte eine starke Leistung. Dazu schaffte es auch DSV-Teamkollegin Anna Weidel (2/+20,3) als Zehnte in die Top Ten.
Für die Biathletinnen und Biathleten steht nun die Weihnachtspause an. Zwischen den Jahren findet am 28. Dezember das traditionelle Showevent auf Schalke statt, Anfang Januar geht es dann mit den Weltcups in Oberhof und Ruhpolding weiter.