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"War brillant!" Umstrittene Pechstein-Rede begeistert CDU-Chef Merz

Pechstein-Auftritt? „War brillant“

CDU-Parteichef Friedrich Merz preist den kontroversen Auftritt von Rekord-Olympionikin Claudia Pechstein. Über ihre Uniform wolle er nicht diskutieren.
Friedrich Merz lobte Claudia Pechsteins Auftritt
Friedrich Merz lobte Claudia Pechsteins Auftritt
© IMAGO/Political-Moments
CDU-Parteichef Friedrich Merz preist den kontroversen Auftritt von Rekord-Olympionikin Claudia Pechstein. Über ihre Uniform wolle er nicht diskutieren.

CDU-Parteichef Friedrich Merz hat die kontroverse Rede von Rekord-Olympionikin Claudia Pechstein gepriesen. „Der Auftritt war brillant“, sagte der 67-Jährige am Sonntag in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“.

Pechsteins Rede beim Grundsatzkonvent der CDU hatte zuvor viele Gemüter erhitzt - wegen des Inhalts und auch wegen ihrer Bekleidung.

Die bei der Bundespolizei verbeamtete, noch immer aktive Eisschnellläuferin hielt ihre Ansprache in Polizeiuniform, was Kritiker - unter ihnen: TV-Star Jan Böhmermann - als Verstoß gegen geltendes Recht werteten.

Merz: „Pechstein hat uns was zu sagen“

„Ehrlich gesagt, das interessiert mich wirklich“, sagte Merz über den Inhalt von Pechsteins Rede, „das Äußere interessiert mich nicht. Claudia Pechstein hat wie viele andere, die auch da waren, uns was zu sagen - und darauf haben wir geachtet und da haben wir zugehört“, hielt Merz den Kritikern entgegen.

Am Beispiel Pechstein könne man sehen, „über welche Äußerlichkeiten wir diskutieren“. Der Inhalt „war wirklich interessant und der hat uns auch ein Stück motiviert, in diese Richtung weiterzuarbeiten“.

Abseits der Uniform erregte die fünfmalige Olympiasiegerin Pechstein auch mit einigen Aussagen ihrer Rede Anstoß, die sich nicht nur auf ihr Spezialgebiet Sportpolitik beschränkten.

Pechstein verteidigt Rede

Pechstein sprach sich für eine härtere Asyl- und Abschiebepolitik der Regierung aus und brachte das in Zusammenhang mit dem Bedürfnis nach „Sicherheit im Alltag der Menschen“ und älteren Menschen und Frauen, die im Alltag Angst hätten, „in öffentlichen Verkehrsmitteln nach links und rechts zu blicken“ (Pechstein sagte versehentlich „öffentlich-rechtlich“ statt „öffentlich“).

Diese Situation zu verbessern, sei „hundertmal wichtiger, als darüber nachzudenken, ob wir ein Gendersternchen setzen“ oder „es noch erlaubt ist, ein Zigeunerschnitzel zu bestellen“.

Pechstein forderte ihre Partei außerdem auch auf, am traditionellen Familienbild festzuhalten: „Die Kinder in diesem Land wollen einen guten Job und eine heile und traditionelle Familie, sie wollen Mama und Papa.“

Inzwischen reagierte auch Pechstein auf die Kritik - und verteidigte ihren Auftritt.