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Felix Neureuther mit deutlichen Worten: "Das sieht erschreckend aus"

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Felix Neureuther mit deutlichen Worten: "Das sieht erschreckend aus"

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Neureuther: „Sieht erschreckend aus“

Felix Neureuther bekräftigt bei SPORT1 seine Olympia-Kritik - und spricht auch über die deutschen Alpin-Stars, die Fußball-WM in Katar und den FC Bayern.
Aus deutscher Sicht liefen die olympischen Winterspielen in China nicht gerade optimal. Ex-Ski-Star Felix Neureuther versucht eine Erklärung zu finden.
Lili Engels
Lili Engels

Felix Neureuther ist ein Mann, der über das Sportliche hinausblickt.

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Der frühere Ski-Alpin-Star beschränkt sich in seiner neuen Rolle als TV-Experte nicht nur darauf, die Leistungen seiner Erben zu beurteilen. Er vertritt auch dezidierte Meinungen über die kritischen Begleitumstände von sportlichen Großereignissen wie Olympia 2022 im autoritär regierten China. (NEWS: Alles zum Wintersport)

Um größere Dinge geht es auch in seinem neuen Kinderbuch „Ixi und die Gipfelstürmer“, in dem der 38-Jährige Themen wie Naturschutz und Klimawandel kindgerecht aufbereitet.

Im SPORT1-Interview spricht er darüber - sowie auch über die sportliche Lage des deutschen Alpin-Teams, eine potenzielle WM in Garmisch, seine zwiespältigen Gefühle bei der Fußball-Weltmeisterschaft, seinen Herzensklub FC Bayern München - und ob er lieber Erling Haaland als Robert Lewandowski dort sehen würde.

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SPORT1: Herr Neureuther, wie sehen Sie die Olympischen Spiele 2022 in Peking im sportlichen Rückblick?

Felix Neureuther: Aus deutscher Sicht war im Ski Alpin sehr viel Pech dabei. Zweimal vierter Platz - das hätte auch anders laufen können, keine Frage. Aber es war auch ein bisschen zu wenig. Was ich ein bisschen vermisst habe, war die Körpersprache, dieser unbedingte Wille, schnell Ski zu fahren. Aber der Lena (Dürr, Anm. d. Red.) und Kira (Weidle, Anm.d. Red.) kann man keinen Vorwurf machen. Die haben das super gemacht. Aber im Herrenbereich muss man sich schon Gedanken machen.

IOC? Da wird nicht die Wahrheit gesagt

SPORT1: Und wie sehen Sie die vorherigen Kritikpunkte bei der Vergabe an Peking im Rückblick?

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Neureuther: Letzten Endes haben sie die Spiele gut gemacht. Das wusste man aber schon im Vorfeld, dass es für die Sportler beeindruckend sein wird. Das war ja auch genau das Ziel der Organisatoren und des IOC, dass die sportlichen Stätten so im Fokus stehen, dass für keine andere Kritik mehr Raum bleibt. Aber ich glaube nicht, dass man das außer Acht lassen darf, was da vorgefallen ist. Man wird in Zukunft auch ganz genau die Versprechungen beobachten müssen, die das IOC im Vorfeld gemacht hat - unter anderem wie viele Menschen zum Wintersport kommen und welche Bedeutung das für die Industrie haben wird. Um zu zeigen, dass das nicht der Fall ist und dass da nicht die Wahrheit gesagt wird.

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SPORT1: Was wäre Ihrer Meinung nach die Wahrheit?

Neureuther: Die Wahrheit wird man in Zukunft sehen. Aber wenn man sieht, wie sich die Sportstätten in Südkorea, Sotschi und anderen Austragungsorten entwickeln, das sieht erschreckend aus. Ich glaube nicht, dass es in China groß anders laufen wird als bei den beiden vergangenen Olympischen Winterspielen.

SPORT1: Haben Sie mitbekommen, wie sich die Athletinnen und Athleten in Peking gefühlt haben?

Neureuther: Das hat schon alles gepasst. Ich bin kein Freund davon, die Spiele daran zu messen, wie sie mit der Pandemie oder etwas anderem umgegangen sind. Da geht es rein um das Sportliche. Die Sportlerinnen und Sportler haben gesagt, dass es voll okay war. Es ist allerdings schon immer ein „Aber“ mitgeschwungen. Da darf man diese Menschrechtsthematik nicht außer Acht lassen. Keine Frage.

So denkt Felix Neureuther über die Winter-WM in Katar

SPORT1: Mit der Weltmeisterschaft in Katar steht das nächste große Turnier an. Es steht ähnlich in der Kritik. Wie sehen Sie die Winter-WM?

Neureuther: Natürlich werde ich es verfolgen, weil ich ein riesengroßer Fußballfan bin. Aber auch hier schwingt wieder dieses „Aber“ mit. Das eine ist Olympia, da kenne ich mich aus. Beim Fußball kenne ich mich nicht so aus, wie da die Strukturen sind. Aber es wird bei der FIFA ähnlich wie beim IOC sein.

Es ist einfach sehr, sehr schade, dass solche Veranstaltungen an solche Orte vergeben werden. Ich glaube, dass es anders auch gehen würde. Dass man den Sport wieder näher zu den Menschen bringt und nicht von den wahren Fans des Fußballs distanziert. Das ist für den Sport einfach nicht gut.

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SPORT1: Sollten Spieler oder Athleten ein Zeichen setzen?

Neureuther: Das muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er ein Zeichen setzen will oder nicht. Aber man sollte sich auch nicht alles gefallen lassen von den großen Sportinstitutionen. Das ein oder andere Zeichen wäre da schon gut - was aber auch definitiv passiert.

Das spricht für die Weltmeister 2027 in Garmisch-Partenkirchen

SPORT1: Bald könnte eine andere Großveranstaltung im Wintersport nach Deutschland kommen. Wie groß ist die Chance, dass die Alpin-WM 2027 nach Garmisch-Partenkirchen vergeben wird?

Neureuther: Ich würde es mir sehr wünschen, dass die WM zu uns nach Garmisch-Partenkirchen kommt. Aber man hat in der Vergangenheit gelernt, dass sich nicht immer unbedingt die beste Bewerbung durchsetzt, sondern dass da auch andere Themen eine Rolle spielen. Das ist allerdings sehr, sehr schade.

Ich glaube, dass man sich da beim internationalen Skiverband mal Gedanken machen müsste, wie und wohin Großveranstaltungen vergeben werden. Mir geht es darum, dass der Sport im Vordergrund steht und nicht viele andere Themen, wo persönliche Belange im Fokus sind. Dann kommt Kritik auf.

SPORT1: Was sind die Top-3-Punkte, die für Garmisch sprechen?

Neureuther: Nachhaltigkeit, Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeit.

SPORT1: Sie haben auch ein neues Buch herausgebracht. Was wollen Sie mit Ihrem Buch an Kinder weitergeben?

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Neureuther: Ich empfinde es als wichtig, dass man Kindern schon von klein auf das Bewusstsein für die Natur und den Spaß an der Bewegung vermittelt. Dann darf man die Natur und die Berge auch genießen und dann können das auch noch die nächsten Generationen.

Felix Neureuther und der FC Bayern München

SPORT1: Zum Abschluss nochmal kurz zum Fußball: Als Bayernfan, wie sehen Sie die Chancen des Rekordmeisters in der Champions League?

Neureuther: Sehr gut, aber ich bin kein Experte. Ich will, dass sie die Champions League gewinnen und daher glaube ich auch voll an die Bayern.

SPORT1: Wie wichtig wäre dafür ein Comeback von Alphonso Davies und Leon Goretzka?

Neureuther: Sehr wichtig. Das sind einfach richtig gute Fußballer.

SPORT1: Und wen würden Sie bevorzugen, wenn Sie die Wahl hätten: Robert Lewandowski oder Erling Haaland?

Neureuther: Robert Lewandowski.