Es war der Paukenschlag der vergangenen Saison: Olympiasieger Matthias Mayer verkündete beim alpinen Weltcup im Dezember 2022 in Bormio aus heiterem Himmel seinen Rücktritt. Lange herrschte Rätselraten um die Gründe - jetzt sprach der Kärntner, der als erster Ski-Rennläufer bei drei aufeinanderfolgenden Olympischen Winterspielen jeweils eine Goldmedaille gewann, über spannende Details dieses Schritts.
Ex-Skistar gibt verrückte Einblicke: "Bei der ersten Tankstelle haben wir Bier gekauft"
Ex-Skistar gibt verrückte Einblicke
Wie Mayer beim Expert-Talk in der historischen Burg Kaprun erklärte, sei es der perfekte Zeitpunkt für einen Schlussstrich gewesen. „Einen Tag bevor ich es verkündet habe, hatte ich mir bereits einen Plan gemacht. Ich habe keinem etwas darüber erzählt, mit Ausnahme von meiner Frau. Sie meinte dann, dass sie das nicht tun würde, wir haben ein wenig hin und her debattiert. Doch ich wusste, dass ich es durchziehen würde“, schilderte der Österreicher.
Der 33-Jährige sei sogar noch am Tag vor seinem Rücktritt mit der Familie Abendessen gewesen, „doch ich wollte ihnen das einfach nicht verraten“. Als Mayer dem Medienbetreuer des Österreichischen Skiverbandes seine Entscheidung dann kurz vor dem Rennen mitteilte, konnte es dieser nicht fassen: „Er dachte, ich würde einen Schmäh reißen. Doch ich sagte zu ihm, dass wir das nun bei jeder einzelnen TV-Station verkünden und ich danach einfach nach Hause fahren werde.“
„Haben eine riesige Party gemacht“
Mayer habe schließlich mit seinem Physiotherapeuten, seinem Bruder und dessen Freundin den Heimweg im Auto angetreten. „Bei der ersten Tankstelle haben wir uns gleich ein 6er-Tragerl Bier gekauft“, schmunzelte er. In der Pizzeria nebenan sei das Skirennen im TV gelaufen. „Wir schauten zu - und zwar so lange, bis ich an der Reihe gewesen wäre. Danach sind wir wieder ins Auto gestiegen und weitergefahren.“
Entspannen konnte Mayer auf der Heimfahrt allerdings nicht. „Wir hatten total viel zu organisieren, denn am Abend haben wir bei uns Zuhause eine riesige Party gemacht. Mein Haus ist Kopf gestanden, wir hatten richtig viel Spaß“, erinnerte sich der ehemalige Skifahrer. Nur haben einige Personen sein Karriereende nie vollends akzeptiert, forderten stattdessen forderten ein Comeback.
Deswegen ist Mayer immer noch Teil des ÖSV-Team
Diesen Forderungen habe Mayer aber von Beginn an eine Absage erteilt: „Ich will einfach keine Rennen mehr fahren.“ Dennoch nimmt der gebürtige Kärntner nicht vollständig Abstand vom Skizirkus. Inzwischen fungiert er als Mentor für den österreichischen Skiverband.
So begleitete der elffache Weltcupsieger das Speed-Team in der Saisonvorbereitung. „In den vergangenen Wochen war ich bereits mit der Mannschaft unterwegs und habe ihnen bei Trainings auf die Füße geschaut“, erklärte Mayer seine neue Funktion.