Comeback-Queen Lindsey Vonn hat bei ihrer vielbeachteten Rückkehr in den Ski-Weltcup für die nächste Schrecksekunde gesorgt. Nach ihrem Trainingsunfall in Cortina d’Ampezzo stürzte die 40-Jährige am Sonntag auch beim Super-G in den Dolomiten, bei dem die Italienerin Federica Brignone einen umjubelten Heimsieg feierte. Kira Weidle-Winkelmann schied nach einer völlig verkorksten Fahrt aus, Emma Aicher wurde gute Zehnte.
Lindsey Vonn stürzt erneut - Siegerin erschocken
Lindsey Vonn stürzt erneut
Vonn, beim Abfahrtssieg ihrer guten Freundin Sofia Goggia (Italien) am Samstag 20., rutschte nach einem klassischen Innenskifehler weg. Im Ziel schlug Brignone erschrocken die Hände vors Gesicht. Doch Vonn rappelte sich schnell auf und signalisierte, dass sie sich nicht verletzt habe. Im Ziel wurde sie von Legende Alberto Tomba mit Wangenküsschen getröstet. Auch bei ihrem Trainingssturz am Donnerstag war sie mit Schrammen davongekommen.
„Nicht das Wochenende von Lindsey Vonn“
„Das sind so starke Schwünge im Mittelteil gewesen. Wahnsinn, wie Lindsey da wieder fährt“, sagte Expertin Viktoria Rebensburg bei Eurosport kurz vor dem Sturz.
Dann rutschte sie weg. „Eieiei“, meinte Rebensburg und Martina Lechner, ebenfalls Expertin, gleichzeitig.
Lechner ergänzte: „Schon wieder Innenskifehler. Bitte, bitte, bitte mit den Beinen raus aus der Gefahrenzone. Das ist ihr großes Problem. Sie ist oftmals zu früh am Innenski. Das war nicht das Wochenende für Lindsey Vonn.“
Vonn schlug verärgert einen Stock auf den Schnee, stand auf und schüttelte den Kopf.
„Das Titan ist noch da“, gab die US-Amerikanerin mit Blick auf ihr künstliches Knie im SRF dann Entwarnung. Sie sei „sicher nicht ganz glücklich mit dem Cortina-Wochenende“, ergänzte Vonn, „aber nicht jeder Tag kann perfekt sein. Ich bin positiv - und ich war schnell unterwegs.“
Brignone feiert Sieg
Brignone setzte sich auf der Tofana bei ihrem schon elften Coup in einem Super-G klar vor der Schweizerin Lara Gut-Behrami (+0,58 Sekunden) durch und baute ihre Führung im Gesamtweltcup aus.
Dritte wurde Corinne Suter aus der Schweiz (+1,08), die erstmals seit ihrem Kreuzbandriss wieder aufs „Stockerl“ kam. Aicher lag beim zweitbesten Super-G ihrer Karriere 1,5 Sekunden hinten.
Weidle schien auf der Piste, auf der sie einst zu WM-Silber gerast war, vom Start weg unsicher, fuhr im unteren Abschnitt durch ein Tor und später mit hängenden Schultern ins Ziel.
„Ich war zu direkt, es hat um 20 Zentimeter nicht gereicht“, sagte sie in der ARD und fasste nach Platz 17 in der Abfahrt zusammen: „Das war definitiv kein zufriedenstellendes Wochenende. Abhaken, weitermachen.“ Und zwar beim „ganz besonderen“ Heim-Weltcup in Garmisch-Partenkirchen.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)