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Neureuther eskaliert: „Mit das Beste, was ich je gesehen habe!“

Vonn gelingt Lauf für Geschichtsbücher

Lindsey Vonn gewinnt die Abfahrt von St. Moritz mit einem Fabellauf. TV-Experte Felix Neureuther kann es überhaupt nicht fassen.
Ski-Legende Lindsey Vonn spricht über ihr mögliches Comeback bei den Olympischen Winterspielen 2026. Nach einer langen Leidenszeit fühlt sich die 41-Jährige schmerzfrei und will es vor allem ihren Kritikern noch einmal zeigen.
Lindsey Vonn gewinnt die Abfahrt von St. Moritz mit einem Fabellauf. TV-Experte Felix Neureuther kann es überhaupt nicht fassen.

Lindsey Vonn hat mit einem Fabellauf die Abfahrt in St. Moritz gewonnen. Ein Jahr nach ihrem Comeback feierte die 41-jährige US-Amerikanerin ihren 83. Weltcupsieg und zeigte dabei eine Leistung, die ARD-Experte Felix Neureuther ausflippen ließ.

Dabei schien es schon früh im Lauf, als könnte es für Vonn schwierig werden. Bei der zweiten Zwischenzeit lag sie 61 Hundertstel zurück.

Doch danach drehte sie auf - zur Begeisterung von Neureuther: „Jetzt kommt aber ihr Teil, schau dir das an. Unglaublich, das ist so gut. Boah, ist das gut. Hallelluja“, schwärmte der frühere DSV-Athlet.

„Unfassbar“: Vonn lässt Neureuther ausflippen

Tatsächlich holte Vonn alleine im dritten Abschnitt unfassbare 0,8 Sekunden auf und übernahm die Führung. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 114,47 km/h war sie zudem schneller als jede Läuferin vor ihr.

„Bitte liebe Leute! Es ist unfassbar. Lindsey Vonn, welcome back. Alter Schwede. Halleluja, Lindsey Vonn, du bist eine Göttin“, schrie Neureuther, als Vonn mit 1,16 Sekunden Vorsprung ins Ziel raste. „Unfassbar, wie die gefahren ist.“

Vonn rutschte im Zielbereich in die Bande, lachte und ließ sich gebührend feiern.

„Das war mit das Beste, was ich je gesehen habe“

„Das ist Wahnsinn, das ist Wahnsinn, das ist wie früher bei ihr – wahrscheinlich noch besser. 41 Jahre“, war Neureuther völlig fassungslos. „Wer soll da schneller fahren? Wer soll die Kurve schneller fahren? Habt ihr gesehen, wie sie die Kurve gefahren ist? Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ist das stark.“

Nach dem Rennen erschien Vonn schnell bei der ARD zum Interview. „Ich bin ehrlich gesagt ein bisschen sprachlos“, meinte Neureuther vor der ersten Frage und nahm Vonn lange in den Arm.

An Vonn gerichtet, sagte der ehemalige Skirennläufer dann: „Das war unglaublich. Ich habe fast zu schreien angefangen beim Kommentieren. Das war mit das Beste, was ich je gesehen habe.“

Vonn sieht Luft nach oben und grüßt ihre Kritiker

Die US-Amerikanerin stellte klar, dass sie noch Luft nach oben sah. „Ich habe gefühlt, dass ich eine hohe Geschwindigkeit hatte. Die Sprünge sind weit gegangen. Es war nicht 100 Prozent sauber, aber das war wegen der Geschwindigkeit.“

„Es hat sich gut angefühlt. Im Moment kann ich nicht 100 Prozent geben und sauber und mit Power fahren. Das war in meiner besten Zeit immer so, dass ich nicht am Limit fahren muss und trotzdem schnell bin.“

Von ARD-Moderatorin Julia Scharf danach gefragt, was sie ihren Kritikern noch mitgeben möchte, sagte Vonn zum Abschluss des Gesprächs. „Hallo, schönen Gruß, schaut gut auf den ersten Platz. Das motiviert mich, vielen Dank für die Motivation, das hat mir geholfen.“

Auch Neureuther richtete noch ein paar Worte an die Skeptiker der US-Amerikanerin: „Liebe Kritiker da draußen, die gesagt haben, die Frau ist verrückt. Was macht die? Vollschuss und so weiter. Hier habt ihr eure Antwort. So schauts nämlich aus.“

Vonn fährt in einer eigenen Liga

Während Emma Aicher als Vierte haarscharf am Podium vorbei fuhr und auch Kira Weidle-Winkelmann als Achte überzeugen konnte, fuhr Vonn, der bei einer Operation im April 2024 eine Teilprothese im rechten Knie eingesetzt worden war, in einer eigenen Liga.

Im Ziel der Corviglia lag die Olympiasiegerin von 2010 mit einem Vorsprung von 0,98 Sekunden vor der Überraschungszweiten Magdalena Egger aus Österreich. Dritte wurde die WM-Zweite Mirjam Puchner, ebenfalls aus Österreich (+1,16).