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Skispringen: Trotz Granerud-Sieg - Norwegen klagt über Kubackis Haltungsnoten

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Skispringen: Trotz Granerud-Sieg - Norwegen klagt über Kubackis Haltungsnoten

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Tournee-Ärger: “Das ist unfair”

Halvor Egner Granerud dominiert das erste Tournee-Springen. Dennoch könnte der Vorsprung des Norwegers größer sein – was reichlich Unverständnis auslöst.
Dawid Kubackis B-Note für die Landung im ersten Durchgang von Oberstdorf sorgte für Diskussion
Dawid Kubackis B-Note für die Landung im ersten Durchgang von Oberstdorf sorgte für Diskussion
© Imago
ntrettin
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In souveräner Manier hat Halvor Egner Granerud den Auftakt der 71. Vierschanzentournee gewonnen.

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Der Norweger sprang in Oberstdorf ein Polster von über 13 Punkten auf den Polen Piotr Zyla heraus. Top-Favorit Dawid Kubacki, der den Gesamtweltcup deutlich anführt, handelte sich als Dritter sogar einen Rückstand von 17,5 Zähler ein. (NEWS: Alles zum Skispringen)

Besser hätte der Tournee-Start für Granerud im Prinzip nicht laufen können – gäbe es da nicht ein kleines Manko. Denn: Die Vergabe der Haltungsnoten löste in Norwegen massives Unverständnis aus.

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Ex-Bundestrainer über Granerud-Noten: „Das ist unfair!“

Im ersten Durchgang legte Kubacki vor und zog einen starken Sprung bis auf 140,5 Meter nach unten. Bei der Landung strauchelte der 32-Jährige allerdings und ärgerte sich im Auslauf sichtbar über sein Malheur.

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Trotz des erheblichen Wacklers bekam der Gesamtweltcupführende von einem Wertungsrichter aber sogar eine 19 zugesprochen, zweimal wurde die 18 verteilt. Selbst Kubacki zeigte sich im Anschluss irritiert über die Noten. „Wir sehen es in mehreren Springen, dass die Punkte nicht zum Stil passen. Deshalb haben wir fünf Richter“, versuchte er gegenüber der norwegischen Zeitung Dagbladet zu argumentieren.

Wenige Augenblicke später landete Granerud bei seinem ersten Versuch erst nach 142,5 Metern – nur einen Meter unter dem Schanzenrekord. Aufgrund des enormen Landedrucks verzichtete der Norweger auf einen Telemark, was die Kampfrichter wiederum knallhart quittierten. Viermal gab es lediglich eine 16,5. (SERVICE: Alle Ergebnisse)

„Das ist unfair! Da müssten die Kampfrichter ihr Bewertungssystem mal überdenken. Es wäre gefährlich, da unten einen Telemark zu setzen. Und dann so hart zu bestrafen, ist eigentlich nicht okay“, polterte Ex-Bundestrainer Werner Schuster im Eurosport-Kommentar.

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Kurzum: Granerud hat durch die fragwürdigen Entscheidungen allein im ersten Durchgang von Oberstdorf 3,5 Punkte auf Kubacki verloren. (SERVICE: Alle Springen im SPORT1-Liveticker)

Granerud-Coach: „Kann im schlimmsten Fall entscheidend sein“

Vor allem in Norwegen erhitzten die Haltungsnoten daher viele Gemüter.

Graneruds Trainer Alexander Stöckl knöpfte sich nach dem Tournee-Auftakt den Kampfrichter aus der Schweiz vor, der Kubackis ersten Sprung mit einer 19 benotet hatte. (SERVICE: Wettkampf-Kalender)

„Ich weiß nicht, ob der Schweizer Richter auf die Uhr geschaut hat, als Kubacki gesprungen ist“, sagte Stöckl spürbar genervt. „Jetzt ist natürlich die niedrigste und höchste Note gestrichen. Doch bei einer ausgeglichenen Tournee könnten die Wertungen aus Oberstdorf im schlimmsten Fall entscheidend sein.“

Auch der ehemalige norwegische Springer und heutige Viaplay-Experte Andreas Stjernen reagierte deutlich: „Der Richter, der Kubacki im Sprung eine 19 gab, kann es unmöglich gesehen haben. Der Pole war mit der Hand fast unten. Er muss weggeschaut haben. Aber man muss konzentriert sein, bis der Springer die Sturzlinie passiert.“

Sollten am Ende der Tournee tatsächlich die Haltungsnoten aus Oberstdorf über Sieg oder Niederlage entscheiden, wäre es „ein Skandal“, meinte Stjernen.

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