In Zukunft ist nun also auch der Kosovo im Skisprung-Weltcup vertreten.
Skispringen: Historisch! Skisprung-Hammer im Kosovo
Skispringen: Historisch! Skisprung-Hammer im Kosovo
Skisprung-Hammer im Kosovo
Mit Sophie Sorschag wird in der kommenden Saison erstmals eine Vertreterin des kleinen Balkan-Staats über die Schanze fahren. Möglich macht dies ein Nationenwechsel der 24-Jährigen. Was die österreichische Tageszeitung Krone zuerst berichtet hatte, wurde vor wenigen Tagen Realität.
Erstmals kam es im Oktober 2022 zu Gerüchten um einen Wechsel der Villacherin. Damals berichtete noch das estnische Portal Ohtulet über einen möglichen Wechsel nach Estland. Später wurden auch Bulgarien und Schweden gehandelt. „In Österreich ist die Tür leider zu. Am 27. April wurde ich total unvorbereitet vom Verband ausgeschlossen. Deshalb und da ich meinen geliebten Sport weiterhin ausüben möchte, musste ich den Nationenwechsel beantragen“, gab Sorschag im vergangenen November gegenüber der Krone an. (NEWS: Alles zum Skispringen)
Diese Aussagen führten jedoch zu einem Zoff zwischen Athletin und dem österreichischen Skiverband ÖSV. Sportdirektor Mario Stecher machte klar, dass man Sorschag eigentlich behalten wollte, weswegen man die Ankündigung des Nationenwechsels mit Bedauern zur Kenntnis genommen habe. „Aber Sorschag selbst hat im Juni von sich aus den Antrag auf den Nationenwechsel bei der Präsidialkonferenz eingereicht.“
Sophie Sorschag: Bitterer Abschied aus dem ÖSV-Team
Welche Version der Wahrheit entspricht, ist nicht zu klären. Allerdings hatte der Verband noch im Mai 2022 eine Kaderliste veröffentlicht, worin Sorschag im A-Kader aufgeführt wurde. Später wurde diese Liste aktualisiert und Sorschag gestrichen.
Den letzten Wettkampf für Österreich bestritt die Athletin damit bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking. Als Ersatzspringerin geführt wurde sie für das Einzelspringen nachnominiert. Allerdings wurde sie wegen nicht regelkonform überklebter Sponsorensticker disqualifiziert. Der rot-weiß-rote Abschied verlief für Sorschag also mehr als bitter.
Allerdings hatte sie zuvor auch einen großen Erfolg gefeiert. 2021 kürte sie sich mit Daniela Iraschko-Stolz, Chiara Hölzl und Marita Kramer bei der Weltmeisterschaft in Oberstdorf zur Team-Weltmeisterin.
Aktuell arbeitet Sorschag nach einem Seitenband- und Meniskus-Riss aus dem Februar 2022 noch an ihrem Comeback. Klar ist nun, dass dieses für den Kosovo stattfinden wird. Bei einem Treffen mit dem Präsidenten des kosovarischen Verbands, Milaim Kelmendi, und dessen Stellvertreter Bujar Turjaka sind in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana bereits die letzten Formalitäten erledigt worden.
„Der Skiverband des Kosovo unter der Leitung des Präsidenten Milaim Kelmendi hat mit der Skiläuferin der nordischen Disziplin (Skispringen) Sophie Sorschag eine Vereinbarung getroffen, den Kosovo bei den wichtigsten Veranstaltungen des nordischen Skisports mit der Flagge des Staates Kosovo zu vertreten“, verkündete der Verband.
Auf den historischen ersten Start einer Kosovarin im Skisprung-Weltcup müssen die Fans allerdings bis zur nächsten Saison warten. „Jeder Nationenwechsel muss uns bis Ende Mai gemeldet werden, sonst muss man diese Saison aussetzen. Zudem muss die Person die neue Staatsbürgerschaft bereits mindestens sechs Monate innehaben“, stellte FIS-Generalsekretär Michel Vion bereits beim Forum Nordicum Ende September klar. (SERVICE: Skisprung-Kalender)
Insgesamt startete Sorschag bislang 17-mal im -Weltcup und landete dabei dreimal in den Top Ten.