Erst wurde die große Premiere und „Schanzengleichheit“ angekündigt, dann machte Österreichs Verband der ersten Vierschanzentournee der Frauen einen Strich durch die Rechnung.
Wann kommt die Frauen-Tournee?
Statt vier wird es nur zwei Stationen für Katharina Schmid und Co. geben. In Garmisch-Partenkirchen und Oberstdorf wird analog zu den Männern Ende Dezember gesprungen, in Innsbruck und Bischofshofen ließ sich die Austragung im Wettkampf-Kalender 2023/24 nicht realisieren. Stattdessen gibt es nach dem Jahreswechsel zwei Wettkämpfe in Villach (3./4. Januar).
Vierschanzentournee für Frauen „unerlässlich“
Für den deutschen Frauen-Bundestrainer Maximilian Mechler soll dies nicht zur Tradition werden. „Wir (der DSV, Anm. d. Red.) sind der Meinung, dass eine Vierschanzentournee unerlässlich ist, die braucht es unbedingt“, sagte Mechler im Podcast „Flugshow“: „Dieses Event hat so eine Strahlkraft, da wird nichts anderes drankommen. Man kann ja andere Touren machen, aber nicht statt einer Vierschanzentournee, sondern zusätzlich.“
Damit die Frauen spätestens im kommenden Jahr gleichberechtigt zu den Männern auf Weitenjagd beim Skisprung-Klassiker um den Jahreswechsel gehen können, nimmt Mechler den österreichischen Verband in die Pflicht: „Es gab eine Zeit, wo die Österreicher das wollten und die Deutschen gebremst haben. Jetzt ist es umgekehrt. Aber es sieht gut aus, dass es nächstes Jahr dann endlich so weit ist – zumindest sind das die Signale.“
Frauen-Tournee 2023/24: Wer springt wann? Und wo?
Bei der zeitlichen und logistischen Umsetzung der Eventreihe müssen anscheinend noch Abstimmungen getroffen werden. Der deutsche Skiverband hatte sich bereits für dieses Jahr darauf festgelegt, dass die Frauen erst in Garmisch-Partenkirchen und dann in Oberstdorf an den Start gehen - und damit umgekehrt zu den Männern.
„Mir ist es allemal lieber, die Orte in umgekehrter Reihenfolge anzusteuern, anstatt keine Vierschanzentournee zu haben“, beteuert Mechler: „Danach kann man immer noch darüber reden, ob es andere Konzepte innerhalb der vier Orte gibt.“
Fest steht für den Skiflug-Vizeweltmeister von 2012, dass gemeinsame Weltcups von Männern und Frauen wie in Titisee-Neustadt und Willingen ein sehr gutes Mittel sind: „Das waren absolute Highlights. Wenn wir solche Events öfter haben, ist die Entwicklung des Frauen-Skispringens noch lange nicht am Ende.“