Er stand an der Spitze der Wrestling-Welt, Millionen Fans in aller Welt lagen ihm zu Füßen.
Freudige Überraschung für gelähmte WWE-Legende
WWE ehrt gelähmte Legende
Nach der Karriere bestimmten private Dramen und Tragödien das Leben des Lex Luger: Alkohol, Drogen, eine schuldhafte Rolle beim Tod seiner Lebensgefährtin Miss Elizabeth, ein zerrüttetes Verhältnis zu seinen Kindern, schwere körperliche Schäden, wegen derer er mittlerweile gelähmt im Rollstuhl sitzt.
Vor einigen Wochen erregte der 66-Jährige neue Aufmerksamkeit, als offenbart wurde, dass er nach einer intensiven Reha inzwischen wieder für kurze Zeit auf eigenen Beinen stehen kann. Nun ist es eine weitere gute Nachricht für das einstige „Total Package“ enthüllt worden: Nach jahrelangem Zögern hat WWE verkündet, dass der ehemalige WCW World Champion in die Hall of Fame der Liga einziehen wird.
Cody Rhodes überrascht Luger bei Reha
Luger wurde die frohe Botschaft bereits am 19. Februar persönlich überbracht: Während seiner Reha-Übungen mit dem früheren WCW-Kollegen und Fitness-Guru Diamond Dallas Page bekam Luger einen Überraschungsbesuch von WWE-Champion Cody Rhodes, der ihm die Nachricht übermittelte.
Am Freitag hat die Liga die bislang unter Verschluss gehaltene Entscheidung öffentlich gemacht und das emotionale Video von Rhodes' Besuch bei Luger via Social Media verbreitet. Luger wird im Vorfeld der Megashow WrestleMania in Las Vegas offiziell in die Ruhmeshalle eingeführt, zusammen mit „Triple H“ Paul Levesque und Michelle McCool.
„Lex Luger hat sein ganzes Leben lang Herausforderungen überwunden”, kommentierte WWE-Vorstand Levesque: „Er war nicht nur Champion bei WCW und ein unglaublicher WWE-Superstar, er hat auch im Leben Herausforderungen gemeistert, die wirklich inspirierend sind.“
Legendäre Momente bei WWE und WCW
Luger blickt auf ein reiches Vermächtnis im Ring zurück: Ende der achtziger und Anfang der neunziger Jahre gelang dem einstigen Muskelpaket aus Florida der Durchbruch bei WCW, wo er Teil der legendären Gruppierung „The Four Horseman“ und großer Matches und Storys mit Ikone Ric Flair und seinem guten Freund Sting war.
Bei WWE (damals: WWF) wurde Luger als Superpatriot „Made in the USA“ Lex Luger zeitweise als Nachfolger Hulk Hogans aufgebaut. Seine Titelmatches mit dem früh verstorbenen Yokozuna und sein gemeinsamer Royal-Rumble-Sieg mit Bret Hart 1994 sind Legende, ebenso sein spektakulärer Wechsel zurück zu WCW und sein umjubelter Titelgewinn gegen Hogan 1997.
Trotz seiner schillernden Karriere galt lange als ungewiss, ob Luger je in die WWE Hall of Fame einziehen würde - vor allem wegen der trüben Geschehnisse im Jahr 2003.
Persönlicher Wandel über neu gefundenen Glauben
Luger wurde damals wegen Trunkenheit am Steuer und häuslicher Gewalt gegen Lebensgefährtin Elizabeth verhaftet. Elizabeth - bei WWE einst berühmt als Begleiterin ihres ebenfalls früh verstorbenen Ex-Mannes „Macho Man” Randy Savage - starb kurz darauf wegen einer Überdosis Drogen. Bei einer darauffolgenden Razzia wurden zahlreiche Drogen in Lugers Haus gefunden, er bekam eine Bewährungsstrafe. Luger verfiel danach noch mehr in Alkohol- und Drogenprobleme.
Trotz dieser Vorgeschichte genießt Luger mittlerweile wieder hohe Anerkennung in der Wrestling-Szene. Sein Kampf gegen die durch schwere Nervenschäden verursachte Lähmung nötigt Fans und (Ex-)Kollegen Respekt hat, ebenso ein persönlicher Wandel in der zweiten Lebenshälfte. Luger hat über einen neu gefundenen Glauben an Gott zu persönlicher Stabilität gefunden, seine dunkle Vergangenheit mit reflektierten Interviews aufgearbeitet - und sich dabei auch seiner Verantwortung für den Tod Elizabeths gestellt.
„Der Lebensstil, den ich geführt habe, hat zu ihrer Überdosis beigetragen“, bekräftigte Luger kürzlich in einem Interview mit dem Podcaster Chris Van Vliet: Er müsse dafür „absolut und 100 Prozent” die Verantwortung übernehmen und könne auch niemandem verübeln, der ihm das nicht verzeihen könne. Wie inzwischen klar ist, wusste Luger zu diesem Zeitpunkt schon von seiner Hall-of-Fame-Aufnahme.
Das Stimmungsbild bei Fans nach Bekanntwerden der Nachricht ist nicht völlig einhellig: In den sozialen Medien gibt es auch kritische Stimmen, die Lugers Aufnahme unangebracht finden - zum Teil wird auch moniert, dass Luger einzieht, während Elizabeth noch immer nicht in der Hall of Fame ist.
Bei der überwiegenden Mehrheit der Fans stößt Lugers Aufnahme allerdings auf Zuspruch.