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Olympia 2018: Jamaikas Bob-Verbandschef legt gegen Sandra Kiriasis nach

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Olympia 2018: Jamaikas Bob-Verbandschef legt gegen Sandra Kiriasis nach

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Jamaika-Boss ledert gegen Kiriasis

Das Theater zwischen Sandra Kiriasis und dem jamaikanischen Bobverband nimmt kein Ende. Nun legt der Verbandsboss nach und bezeichnet die Deutsche als "Lügnerin".
Jamaikas Bob-Verbandschef Leo Campbell bezeichnet Sandra Kiriasis als "Lügnerin"
Jamaikas Bob-Verbandschef Leo Campbell bezeichnet Sandra Kiriasis als "Lügnerin"
© Getty Images
Franziska Wendler
Franziska Wendler

Es ist eine Schlammschlacht erster Klasse: Sandra Kiriasis gegen den Bob-Verband von Jamaika. Nach dem von der Olympiasiegerin ausgesprochenen Startverbot hat nun der Chef de Mission der jamaikanischen Olympiamannschaft, Leo Campbell, in der Tageszeitung Die Welt zum Gegenschlag ausgeholt.

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Am Dienstag und Mittwoch finden in Pyeongchang die Bobrennen der Damen statt. Ob die Mannschaft aus Jamaika dann an den Start geht, ist noch völlig unklar. Kiriasis hatte ihrem ehemaligen Team via Anwalt ein Startverbot erteilt.

Kiriasis besitzt Nutzungsrechte

Die 43-Jährige hat nach eigenen Angaben den Leihvertrag für den jamaikanischen Bob unterzeichnet und besitzt damit ihrer Auffassung nach noch bis Ende Februar die alleinigen Nutzungsrechte. Dieser Vertrag liegt der Welt vor.

Jamaika-Boss Leo Campbell will davon nichts wissen. "Es ist unser Bob", zeigt sich Campbell siegessicher.

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Seiner Meinung nach ist der jamaikanische Verband inzwischen Eigentümer des Bobs. Dies soll ein unterschriebener Kaufvertrag belegen. Zeigen will er diesen aber nicht. "Nein, das mache ich nicht. Sie müssen sich mit meinem Wort zufrieden geben", entgegnete er dem Welt-Reporter.

Was den Besitz des jamaikanischen Bobs angeht widersprach nun auch der BSC Winterberg, ursprünglicher Eigentümer des Schlittens, Kiriasis' Version.

Campbell legte darüber hinaus nach: "Anders als Frau Kiriasis sage ich die Wahrheit. Sie aber verbreitet eine Menge Lügen."

Beispiele dafür hat Campbell genügend. Die Behauptung der Olympiasiegerin von 2006, sie sei nach dem Ende der Zusammenarbeit mit dem Team Jamaika obdachlos gewesen, wies er zurück.

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"Sie ist eine Lügnerin"

Demnach bezahlt der Verband noch immer ein "Fünf-Sterne-Studio-Appartment mit Zugang zum Spa-Bereich" für die 43-Jährige. Kostenpunkt: 450 Dollar pro Nacht. Außerdem soll Kiriasis ein Auto und Umzugshelfer zur Verfügung gehabt haben. "Die Helfer trugen ihr sogar das Gepäck bis ins Apartment", so der Verbandsboss.

Nachfragen, warum der Verband einer ehemaligen Trainerin eine derart teure Unterkunft bezahlen sollte, wich Campbell aus. Auch um welches Hotel es sich handelt, wollte der Verbandsboss nicht beantworten: "Das weiß ich gerade nicht. Aber der Punkt ist, dass sie lügt."

Einmal im Fluss geriet der Jamaikaner immer mehr in Fahrt. "Sie respektiert uns nicht und ist unprofessionell. Sie ist eine Lügnerin."

Kiriasis nur "untergeordnete Trainerin"

Auch zum Entzug der Akkreditierung soll es erst später gekommen sein. Erst als Kiriasis den Gang vor die Presse wählte und ihr Leid klagte, handelte demnach der Verband. "Wenn Sie dieses Spiel spielen will, dann nehmen wir ihr die Akkreditierung", erklärt Campbell seine Sicht der Dinge.

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Der ursprüngliche Grund des Zerwürfnisses gerät derweil immer mehr in den Hintergrund. Kiriasis hatte angegeben, dass ihre Kompetenzen extrem beschnitten und sie degradiert wurde. Für Campbell war die Deutsche ohnehin nur eine "untergeordnete Trainerin".

"Sie war eine Assistenztrainerin, die spezielle Pflichten hatte. Wir sagten nur, dass wir sie jetzt hier als Analystien für Fahrt und Strecke haben wollen", so der Jamaikaner. "Ich gab ihr diesen Posten, sie fasste es aber als eine Herabsetzung auf und sagte, dass das nicht das sei, weshalb sie zu den Spielen gekommen ist. Und das haben wir respektiert."

Versöhnung ist möglich

Das Image seines Verbandes sieht Leo Campbell im Übrigen nicht beschädigt: "Wir sind immer noch die beste Marke. Das beliebteste Bob-Team der Welt. Beliebter als die Deutschen und alle anderen", ist er sich sicher.

Für Campbell gibt es sogar die Möglichkeit einer Versöhnung. "Natürlich. Wir haben uns im Guten getrennt."