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Mark Warnecke bilanziert im SPORT1-Interview die Schwimm-WM in Kasan

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Mark Warnecke bilanziert im SPORT1-Interview die Schwimm-WM in Kasan

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"Wie Marco hätte ich nie sein können"

Bei SPORT1 beurteilt Mark Warnecke, Weltmeister von 2005, das Abschneiden der Deutschen und verneigt sich vor Marco Koch. Das Dopingproblem trübe aber die Aussichten.
Gold-Gewinner Marco Koch ist für Mark Warnecke (l.) ein Ausnahmeathlet
Gold-Gewinner Marco Koch ist für Mark Warnecke (l.) ein Ausnahmeathlet
© Getty Images
von Eric Böhm

Mit einer Gold und zwei Bronzemedaillen haben die deutschen Beckenschwimmer bei der WM in Kasan ihr - zuvor nach unten korrigiertes - Ziel erreicht.

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Dennoch ist der DSV weit entfernt von seinen erfolgreichsten Zeiten. Wie also ist das deutsche Abschneiden zu bewerten? "Mehr kann man prinzipiell nicht erwarten", sagt Mark Warnecke im SPORT1-Interview.

Der Weltmeister von 2005 spricht über den schwierigen Weg zurück in die Weltspitze, die Arbeit von Bundestrainer Henning Lambertz und das Dopingproblem im Schwimmen.

Vom neuen Weltmeister über 200 m Brust, Marco Koch, ist Warnecke schwer beeindruckt.

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SPORT1: Die deutschen Beckenschwimmer haben bei der WM zwei Medaillen mehr errungen als 2013. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Mark Warnecke: Es war definitiv eine sehr gute WM. Tendenziell hat sich alles gebessert. Das sieht man gar nicht so sehr an den Medaillen, sondern vor allem daran, dass die Leute Bestzeiten geschwommen sind. Mehr kann man prinzipiell nicht erwarten. Das sind die Dinge, die zählen. Der Medaillenspiegel ist befriedigend.

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SPORT1: Im Vergleich zu Olympia 2012 und der WM 2013 fielen vor allem die auf neun gestiegenen Einzelfinalteilnahmen und Zeit-Verbesserungen im Vergleich zur DM auf. Was macht Bundestrainer Henning Lambertz richtig?

Warnecke: Es liegt nicht an einer Einzelperson. Ich glaube aber, dass er der richtige Mann ist. Er hat ja ein wirklich schweres Erbe angetreten. Wenn man ihn machen lässt, wird alles Schritt für Schritt besser werden.

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SPORT1:  Lambertz hat die Qualifikation zweigeteilt und eine höhere Trainingsintensität gefordert. Der richtige Weg?

Warnecke: Die geteilte Qualifikation finde ich schwierig. Die Intensität ist dagegen absolute Pflicht. Es geht eben nicht um mehr Trainingsmeter, sondern um die Intensität der Einheiten. Das ist das Zauberwort.

SPORT1: Sehen Sie das deutsche Schwimmen mit Blick auf Olympia 2016 in Rio wieder auf dem Weg in die Weltspitze?

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Warnecke: Wir rücken ein Stück weit auf. Die Tendenz ist gut. Das Problem ist, wir können andere Nationen nicht einschätzen. Die Dopingkontrollen, die bei uns Standard sind, müssen bis in den hintersten Winkel des Planeten getragen und umgesetzt werden. Dann sehe ich bei uns großes Potenzial.

SPORT1: Wo sehen Sie bei allen positiven Eindrücken noch Defizite?

Warnecke: Unser Riesenproblem ist, dass wir eine so große Lücke hatten. Die ist schwer zu schließen, zumal bei dieser WM gefühlt mehr Rekorde denn je gefallen sind. Dann wird es schwierig aufzuschließen. Der jetzige Weg muss konsequent fortgesetzt werden.

SPORT1: Marco Koch ragte als einziger deutscher Weltmeister heraus. Übernimmt er von Paul Biedermann die Führungsrolle im deutschen Team?

Warnecke: Das ist immer schwierig. Marco ist eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Ich hätte nie so sein können. Marco ist bei uns das größte Talent. Er trotzt dieser anormalen Entwicklung im Brustschwimmen. Er hält nicht nur gegen, sondern hängt sich noch
Gold um. Er ist ein Ausnahmeathlet."

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SPORT1: Die Siege von Julija Jefimowa und Sun Yang nach verkürzten Doping-Sperren sind kein Ruhmesblatt für den Schwimmweltverband. Franziska van Almsick sagte, die FINA habe auf ganzer Linie versagt. Wie sehen Sie das?

Warnecke: Da kann ich mich nur anschließen. Wie kann so etwas passieren? Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass man Sperren reduziert, damit eine russische Athletin hier starten kann. Eine Athletin, die dann auch noch sagt, Doping sei wie zu schnelles Fahren. Das macht man ja auch häufiger und wir nicht immer erwischt. Wir wollen Chancengleichheit - oder müssen die schlechteren Plätze feiern.