Im Zuge der Manipulationsvorwürfe im Profitennis geraten auch die Veranstalter der derzeit stattfindenden Australian Open in Melbourne immer mehr in die Kritik.
Kritik an Veranstalter wegen Sponsor
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Grund dafür ist ein millionenschwerer Sponsoren-Vertrag des ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres mit einem Wettanbieter (William Hill).
Das britische Unternehmen soll während der Matches Online-Wetten anbieten.
Ärger um "In-Play Betting"
Das sogenannte "In-Play Betting" ist nach australischem Recht allerdings nicht erlaubt.
Das Wettbüro hat nach Informationen der Herald Sun mit Hilfe einer Smartphone-App allerdings einen Weg gefunden, das Verbot zu umgehen.
Die australische Polizeibehörde (AFP) hat diesbezüglich mittlerweile umfangreiche Untersuchungen eingeleitet.
Kritik zurückgewiesen
Bereits kurz nach Abschluss des Kontraktes im Oktober 2015 waren von Kontrollorganen aus dem Medien- und Kommunikationsbereich Beschwerden über den Deal eingegangen.
Die AFP hatte diese damals aber noch zurückgewiesen.
Turnier-Direktor Craig Tiley hatte in diesen Tagen den Vertrag verteidigt. "Unser Partner kann uns sogar dabei helfen, illegale Aktivitäten besser aufzuspüren", sagte Tiley.
Wettanbieter auf den Banden
An den Banden der drei Tennis-Arenen im Melbourne Park prangt der Name des Unternehmens.
Beim traditionsreichen ATP-Turnier am Hamburger Rothenbaum war der Vertrag mit einem österreichischen Wettanbieter (bet-at-home) jüngst abgelaufen und nicht verlängert worden.
Nach Informationen der BBC und BuzzFeed News sollen in den vergangenen zehn Jahren insgesamt 16 Spieler aus den Top 50 - darunter auch Grand-Slam-Sieger - in Match-Manipulationen involviert gewesen sein.
Liste mit Verdächtigen
Acht davon sollen bei den diesjährigen Australian Open im Hauptfeld stehen. Am Mittwoch hatte BuzzFeedNews eine Liste mit 15 verdächtigten Spielern veröffentlicht.
Die Profiorganisation ATP äußerte sich zu den Namen bislang nicht.