Eine eigene, große Kaderbaustelle schließen - und dabei noch einen direkten Konkurrenten schwächen: Es wäre ein Transfer der alten Bayern-Schule.
Löst er Bayerns größtes Problem?
Der FC Bayern München ist laut Bild ernsthaft an Lukas Klostermann interessiert. Der 23 Jahre alte Rechtsverteidiger von Herbstmeister RB Leipzig werde "intensiv" beobachtet, mit Blick auf eine mögliche Verpflichtung im Sommer. Als Ablöse werden 30 bis 35 Millionen Euro genannt.
Was dafür spricht: Leipzig wappnet sich bereits für einen möglichen Abgang des Nationalspielers, ist sich angeblich bereits mit Benjamin Henrichs vom AS Monaco einig.
Klostermann wäre typischer Bayern-Transfer
Doch verkauft RB einen seiner Leistungsträger wirklich an den direkten Konkurrenten? Klostermanns Vertrag läuft im Sommer 2021 aus. Der Klub aus Sachsen will gern verlängern, Vollzug konnte er bisher nicht vermelden. Sollte Klostermann nicht verlängern, könnte Leipzig nur noch im Sommer 2020 eine entsprechende Ablöse generieren.
Das kolportierte Interesse der Bayern an Klostermann ist nicht neu, schon 2018 wurde der Außenverteidiger mit den Münchnern in Verbindung gebracht.
Für die Bayern wäre Klostermann ein nicht untypischer Deal, eine weitere Verstärkung auch für den Bayern-Block in der Nationalmannschaft, in der der Leipziger sich zum Stammspieler entwickelt hat.
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Kimmich würde profitieren
Vor allem Joshua Kimmich dürfte sich über eine Klostermann-Verpflichtung freuen. Der 24-Jährige wurde zuletzt sowohl von Joachim Löw als auch von Hansi Flick vermehrt im defensiven Mittelfeld eingesetzt - der erklärten Wunschposition Kimmichs.
Auf der rechten Abwehrseite der Bayern würde eine dauerhafte Verschiebung Kimmichs hingegen eine Lücke hinterlassen. Benjamin Pavard kann diesen Part zwar spielen, wird aber auch in der Innenverteidigung gebraucht.
Klostermann wäre als Ersatz eine große Lösung - zumal er mit seinen Stärken optimal ins Anforderungsprofil passt. Klostermann ist schnell, sehr schnell. In seiner Jugend betrieb er neben dem Fußball auch Leichtathletik. Zudem ist er auch torgefährlich. In seinen bisherigen 69 Bundesliga-Spielen erzielte er bereits sieben Tore.
Flexibilität ein weiterer Trumpf
Flexibilität ist ebenfalls eine seiner Stärken. Unter Julian Nagelsmann kam der 1,89 Meter große Ruhrgebietler auf nahezu allen Positionen in der Abwehr zum Einsatz. Rechts, links, auch innen agierte Klostermann bereits als Teil einer Dreierkette.
Im vergangenen Sommer sah der Verteidiger aus Herdecke noch keinen Grund für einen Wechsel. "Ich bin glücklich in Leipzig, mein Vertrag läuft noch zwei Jahre. Das ist im Profifußball eine lange Zeit. Außerdem ist RB auch ein großer Verein. Einer mit großer Zukunft", erklärte er.
Klostermann ist einer, der einen Plan hat. Er überlässt nichts dem Zufall, denkt bereits an die Zeit nach seiner Karriere. Neben dem Fußball studiert er seit Jahren Wirtschaftswissenschaften an einer Fern-Uni.
Er wird sich seinen nächsten Karriereschritt reichlich überlegen, schließlich will er langfristig Titel gewinnen, wie er vor einiger Zeit im SPORT1-Interview erzählte.
Keinesfalls auszuschließen, dass das auch bei einem Verbleib in Leipzig klappt. Womöglich ist aber auch ein Klub im Ausland eine Option - Klostermann wird auch als Kandidat beim FC Barcelona gehandelt. Oder auch bei Borussia Dortmund, dem erklärten Herzensklub seiner Kindheit.
Eines ist sicher: Vor Klostermann liegt ein spannendes Jahr 2020.