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NBA: Golden State Warriors ohne Stephen Curry in der Krise

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NBA: Golden State Warriors ohne Stephen Curry in der Krise

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Superteam erwacht aus einem Traum

Die Golden State Warriors stecken in der Krise und sind in der "wirklichen NBA" angekommen. Das Fehlen von Stephen Curry macht sich extrem bemerkbar.
Die Golden State Warriors haben ohne Stephen Curry (r.) Probleme
Die Golden State Warriors haben ohne Stephen Curry (r.) Probleme
© SPORT1-Grafik : Getty Images
Robin Wigger
Robin Wigger

Die Golden State Warriors waren in den vergangenen Jahren das Überteam der NBA. Sie gewannen drei Titel in den letzten vier Jahren und fegten mit ihrem Basketball bisweilen über die Gegner hinweg.

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Auch vor dieser Saison war die einheitliche Meinung, dass Golden State über der Liga thront. Anfangs schien sich der Eindruck auch zu bestätigen. Doch inzwischen sind fünf Wochen gespielt - und die Warriors sind auf einmal angreifbar und verletzlich.

Warriors in der Realität angekommen

Gegen die San Antonio Spurs fing sich der Titelverteidiger die dritte Niederlage in Folge ein. Zum ersten Mal beendete das Team unter Headcoach Steve Kerr, der seit Mai 2014 im Amt ist, einen Auswärts-Trip mit 0:3. Von den letzten fünf Spielen gewannen sie nur eins.

"Wir hatten einen traumhaften Lauf über viereinhalb Jahre. Das ist die schwierigste Phase, in der wir waren", fand Kerr deutliche Worte.

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Klay Thompson traf einen Dreier mehr als der bisherige Rekordhalter Steph Curry
NBA: Meiste Dreier in einem Spiel mit Curry, Thompson
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Willkommen in der Realität. "Das ist die wahre NBA. Wir waren in den letzten Jahren nicht in der realen NBA. Wir waren in diesem Traum", erklärte Kerr: "Nun müssen wir mit wirklichen Widrigkeiten umgehen und da wieder rauskommen." Die Probleme sind vielschichtig.

Zoff zwischen Durant und Green

Zum einen ist der brisante Zoff zwischen Kevin Durant und Draymond Green weiterhin ein Thema.

Bei der Overtime-Niederlage gegen die Los Angeles Clippers am 13. November waren die Alphatiere aneinander geraten, nachdem Green Durant in der entscheidenden Szene ignoriert hatte. Anschließend lieferten sich beide ein lautstarkes Wortgefecht, Green soll Durant sogar als "bitch" beleidigt haben.

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Durant wirkt von den Nachfragen (verständlicherweise) zunehmend genervt und will nur noch über Basketball reden, Stephen Curry lobte die Protagonisten dafür, wie professionell sie mit dem Vorfall umgegangen sind. Zwar ist der Rauch inzwischen etwas verflogen, doch sollten Durant und Green nochmals aneinander geraten, könnte das Pulverfass wieder explodieren.Spätestens im Sommer droht der Zerfall.

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Curry wichtiger als Durant

Die aktuelle Schwächephase ist zudem in Verletzungen begründet. Green wurde nach dem Zoff für ein Spiel suspendiert und wirkte seitdem nur ein Mal mit, ehe ihn eine Zeh-Verletzung ausbremste. Curry sitzt wegen Leistenproblemen sogar seit sechs Partien draußen, eine Rückkehr ist frühestens an Thanksgiving zu erwarten.

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Während Green als emotionaler Anführer und Defense-Ass fehlt, macht sich Currys Fehlen in der Offense deutlich bemerkbar. Wieder einmal zeigt sich, wer die wichtigsten Spieler in Kalifornien sind.

Seit Durants Ankunft im Sommer 2016 haben die Warriors in Spielen mit Durant und ohne Curry gerade einmal eine Bilanz von 21 Siegen und 20 Niederlagen - das ist Mittelmaß! Zum Vergleich: Im umgekehrten Fall steht das Team bei 25 und neun.

Curry macht Warriors ausrechenbar

Während beim starken Saisonstart mit elf Siegen und zwei Niederlagen die offensive Effektivität die beste der Liga war, fanden sich die Warriors in ihrer 1:4-Woche auf dem 24. Rang wieder. Gerade einmal 8,4 Dreier verwandelte das Team ohne Curry - und damit fünf weniger, als mit dem wohl besten Schützen der Liga-Geschichte auf dem Feld. Nur zwei Teams waren in diesem Zeitraum schlechter.

Zudem verteilen die Dubs mit Curry im Schnitt sechs Assists mehr.

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Ohne Curry und Green kann sich die Defense mehr auf Durant und Thompson konzentrieren, es entstehen weniger freie beziehungsweise gute Würfe. Besonders im Schlussviertel macht sich das bemerkbar, zu viel geht über Durant. "Die Teams wissen, was wir machen wollen", haderte Durant, der dank einer Player Option im Sommer aus seinem Vertrag aussteigen kann. Durants Situation wird im Laufe der Saison immer wieder für Gesprächsstoff sorgen.

Satte sechs Teams haben in der Liga inzwischen eine bessere Bilanz als Golden State, das im Westen mit zwölf Siegen und sechs Niederlagen auf Rang vier rangiert. "Zum Glück ist es nicht April, sondern November. Wir werden daraus lernen und viel besser sein. Es ist nicht das Ende der Welt", meinte Klay Thompson, der nach seiner Form sucht.

Warriors fehlt der Spaß

Besorgniserregender als die Ergebnisse ist allerdings der Eindruck, den das Team hinterlässt. "Wir dürfen nicht in Selbstmitleid versinken. Wir müssen für 48 Minuten kämpfen", forderte Kerr, der zudem einen weiteren Auftrag an seine Spieler hat. "Spielt mit Spaß. Versucht, den Spaß wiederzufinden", gab Durant Kerrs Ansprache wieder. Auch Thompson forderte nach einem "schrecklichen Auswärts-Trip", dass man den Spaß wieder erlangen müsse.

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Die Warriors sind in der Realität angekommen - und müssen dort ihr wahres Ich (wieder)finden. "Wir müssen zurückkommen zu unser Identität. Großartige Ballbewegung, gute Defense und Schnellangriffe", erklärte Kerr: "Es ist einfacher gesagt als getan, aber wir haben es viele Jahre geschafft." Das war allerdings in der Traumwelt.

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