Die NBA denkt offenbar über eine Spielplan-Revolution nach, die weitreichende Konsequenzen haben dürfte.
NBA plant Spielplan-Revolution
Wie ESPN berichtet, diskutiert die Liga derzeit mit der Spielergewerkschaft (National Basketball Players Association, NBPA) und den TV-Sendern über drastische Änderungen im Ligakalender.
Die Szenarien beinhalten eine neue Setzliste, Pre-Playoffs und einen Pokalwettbewerb. Die Änderungen könnten schrittweise ab der Saison 2021/22 - der 75. NBA-Saison - eingeführt werden. Eine Abstimmung durch das Board of Governors ist für April 2020 vorgesehen.
SPORT1 stellt die spannenden Pläne vor:
Setzliste ab dem Halbfinale
Anders als bisher würde ab dem Halbfinale der NBA-Playoffs nicht mehr in Conferences gespielt werden, sondern die vier Teams nach ihren jeweiligen Bilanzen in der regulären Saison geordnet werden.
Es würden also im Halbfinale das Team mit der besten gegen das mit der viertbesten Bilanz spielen, außerdem das mit der zweitbesten gegen das mit der drittbesten Bilanz.
Durch diese Änderung will es die NBA möglich machen, dass sich die zwei Teams mit der besten Bilanz in den NBA-Finals duellieren können. Zurzeit ist dies abhängig von der Conference: Spielen zum Beispiel die beiden besten Teams der NBA im Westen, können Sie nicht im Finale aufeinander treffen.
Die Setzliste unabhängig von Conferences hat beispielsweise die WNBA (Women's NBA) schon vor Jahren eingeführt.
Pre-Playoffs nach der regulären Saison
Künftig könnte es vor dem Beginn der Playoffs noch ein Mini-Turnier um die letzte Plätze in der Postseason geben.
Die Pläne sehen vor, dass in jeder Conference ein Viererturnier zwischen den siebt- bis zehntplatzierten Teams stattfinden soll. Dabei trifft jeweils der Siebte auf den Achten, der Sieger des Duells ist für die Playoffs qualifiziert.
Außerdem trifft der Neunte auf den Zehnten; der Sieger dieses Duells trifft danach auf den Verlierer des Duells 7. vs. 8., daraus ergibt sich der letzte zu vergebende Playoff-Platz.
Durch diese Änderung bietet künftig sowohl ein Platz unter den besten Sechs (direkter Playoff-Einzug) als auch einer unter den besten Zehn (Einzug in Pre-Playoffs) für die Teams Motivation.
Dadurch haben auch in der Tabelle weiter hinten platzierte Teams noch Chancen, die Playoffs zu erreichen. Ein ähnliches System hat sich beispielsweise in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) etabliert.
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Pokalwettbewerb mit K.o.-Runde
Die NBA könnte künftig auch einen Pokalsieger krönen. In einer Gruppenphase mit sechs Gruppen à fünf Teams würden bestimmte reguläre Saisonspiele eine Pokalstatistik innerhalb der jeweiligen Division ergeben, für die Teams würden also zunächst keine weiteren Spiele anfallen.
Nach der "Gruppenphase" würden sich die sechs Gruppensieger - platziert durch die jeweilige Heim- und Auswärtsbilanz - für das Viertelfinale qualifizieren, zwei weitere Teams mit den nächstbesten Bilanzen würden die K.o.-Runde komplettieren.
Diese acht Teams würden daraufhin das Viertelfinale bilden, in der K.o.-Runde würde ein einziges Spiel für den Einzug in die nächste Runde entscheiden.
Maximal könnte ein Team dadurch auf 83 Spiele bis zu den Playoffs kommen, ansonsten soll sich die Anzahl der Spiele vor den Playoffs für die meisten Teams auf maximal 78 Spiele reduzieren.
Allerdings befürchten NBA und NBPA, dass sich innerhalb der Teams einiger Widerstand gegen den neuen Wettbewerb regen würde.
Auch der Zeitpunkt der K.o.-Phase ist schwierig zu finden: Vor Beginn der Playoffs im April würde die NBA zunächst mit der entscheidenden Phase der NFL kollidieren (Januar), ab März startet die "March Madness" im College Basketball - beides in den USA und weltweit ein Zuschauermagnet.
Im Februar steigt derweil das All-Star-Weekend der NBA - kaum vorstellbar, dass die Superstars der NBA rund um das All-Star-Game noch wichtige Pokalspiele bestreiten wollen.
Deshalb ist aktuell ein Turnier nach Thanksgiving angedacht, welches sich bis Mitte Dezember ziehen könnte.