Die Los Angeles Clippers haben sich bis auf die Knochen blamiert.
Ausgebuht: NBA-Favorit blamiert
© Getty Images
Der heiße NBA-Titelfavorit ließ sich von den schwachen Memphis Grizzlies mit 114:140 aus der eigenen Halle schießen und musste unter lautstarken Buhrufen in die Kabine schleichen.
Nie zuvor ließ ein NBA-Team mit Kawhi Leonard 140 Punkte zu. Nach ihrem starken Saisonstart sind die Clippers in ihren vergangenen zwölf Partien (sechs Siege) lediglich NBA-Durchschnitt. (Die Tabellen der NBA)
Clippers-Debakel: Leonard sauer
"Wir hatten schon einige Weckrufe in dieser Saison, aber wir sind mitten in der Saison und machen Fehler, die wir zu diesem Zeitpunkt nicht mehr machen sollten", kritisierte Leonard.
Der NBA-Champion kam zwar selbst auf 24 Punkte, verfehlte aber 16 seiner 24 Würfe und leistete sich noch ein unnötiges technisches Foul wegen einer Streiterei mit den Schiedsrichtern.
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Paul George fehlt dem NBA-Favoriten
Natürlich fehlen den Clippers aktuell Topstar Paul George (Oberschenkelprobleme) und der vor allem defensiv wichtige Pat Beverley (Handgelenksverletzung), aber das darf gegen ein Team wie Memphis (14 Siege - 23 Niederlagen) keine Entschuldigung sein.
Vor allem die Art und Weise schockiert. Nach drei Vierteln lag L.A. bereits mit 24 Punkten hinten - keine Energie, keine Leidenschaft. Das sollte Coach Doc Rivers zu denken geben.
"Wir sind kein großartiges Team. Das müsst ihr alle verstehen. Wir haben uns neu formiert, wir haben einen Spieler, der mit einem komplett anderen Team Meister geworden ist. Wir sind kein großartiges Team und müssen endlich aufwachen", forderte Montrezl Harrell.
Probleme in der Kabine?
Der Big Man war mit 28 Punkten Topscorer, offenbarte aber im Anschluss auch, dass es eventuell auch in der Chemie untereinander nicht wirklich stimmt.
Auf die Frage, wie denn die Stimmung in der Kabine sei, sagte Harrell: "Keine Ahnung. Ich weiß es nicht und das ist vielleicht ein weiteres Problem." (Der Spielplan der NBA)
Gegen Memphis lief von Beginn an nichts zusammen. Mit einem frühen 16:2-Lauf für die Gäste war die Luft sofort raus. Seltsam lethargisch ließen die Clippers den Rest des Spiels über sich ergehen.
Die extrem jungen Grizzlies erzielten in drei von vier Vierteln mindestens 36 Punkte, vier von fünf Startern kamen auf 22 Zähler oder mehr. Routinier Jae Crowder ragte mit 27 und einem +/- von +39 heraus. "Für diesen Auftritt gibt es keine Entschuldigung", wetterte Rivers.
Rivers: "Bin nicht alarmiert"
Die Clippers gewannen 14 von 18 Partien mit Leonard und George, aber nur acht von elf ohne einen der beiden All-Stars. Den kompletten Kader hatte Rivers bisher nur zum Weihnachtsduell mit den Lakers zur Verfügung.
"Ich bin nicht alarmiert, weil wir eine tolle Bilanz haben. Ich glaube einfach, wir sind aktuell noch nicht da, wo wir sein wollen. Wir sind noch nicht gut genug. Das habe ich schon vor dem Spiel gesagt. Ich dachte nur nicht, dass ich heute so richtig liegen würde", sagte Rivers.
George könnte am Sonntag gegen die New York Knicks zurückkehren, die Clippers müssen so oder so aber wieder in die Spur finden.