Lonnie Walker IV war selten zu übersehen.
Traurige Story eines NBA-Blickfangs
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Zwar trat der Guard bei den San Antonio Spurs in seiner bisherigen Karriere sportlich nur selten ins Rampenlicht, doch mit seiner wilden Frisur war Walker jederzeit ein Blickfang.
Nun wagt der NBA-Profi einen Neuanfang, der nur auf den ersten Blick ein rein optischer ist - denn hinter seinen Frisuren steckt eine furchtbare Geschichte.
Walker wurde sexuell missbraucht
Walker begann in der Mittelschule damit, seine Haare wachsen zu lassen - als eine Art "Tarnvorrichtung", wie er nun erklärt.
In einem Instagram-Video berichtete Walker, dass er als Kind schlimme Dinge in seiner Familie über sich ergehen lassen musste. "Ich wurde sexuell belästigt, vergewaltigt, missbraucht", schilderte der heute 21-Jährige: "Ich habe mich sogar daran gewöhnt, weil man in diesem Alter nicht weiß, was was ist."
Er sei ein "leichtgläubiges, neugieriges Kind" gewesen, "das nicht wusste, was die wirkliche Welt ist".
Walker: "Mein Haar war meine Maske"
Als es ihm später klarer wurde, war seine extrovertierte Frisur eine Form von Traumaverarbeitung: "Mein Haar war das, was ich machen und kreieren konnte. Es war meins. Und es gab mir Selbstvertrauen."
In der siebten Klasse trug er eine Art Irokesen-Schnitt, den er ein Jahr später rot färbte. Weitere Frisuren folgten, ehe es zu seinem wilden Lockenschnitt kam.
"Mein Haar war meine Maske, die die Unsicherheiten verbarg", sagte Walker.
Walker bereit für einen Neuanfang
In den vergangenen Monaten fühlte sich Walker nicht besonders gut.
Die schwierige Zeit während der Coronakrise brachte ihn zum Nachdenken. Die Vorgeschichte tauchte in seinem Kopf auf und belastete Walker, der von "Dämonen" sprach.
Er habe sich im Spiegel betrachtet und "gesehen, wer ich wirklich war".
Doch inzwischen hat Walker "Frieden und inneres Glück gefunden". Sogar "den Menschen, die es nicht verdient haben", habe er vergeben.
Jetzt gehe es Walker, dessen neuester Haarschnitt einen einrasierten Haken und ein Kreuz im Nackenbereich zeigt, aber besser als je zuvor.
"Ich habe mich geistig, emotional, körperlich und spirituell entledigt", erklärte er: "Raus mit dem Alten. Rein mit dem Neuen."