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NFL: Green Bay Packers mit Aaron Rodgers in Krise - SPORT1 nennt Gründe

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NFL: Green Bay Packers mit Aaron Rodgers in Krise - SPORT1 nennt Gründe

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Darum stecken Packers in der Krise

Die Green Bay Packers stecken in einer tiefen Krise. Gegen Arizona blamieren sich Rodgers und Co., die Playoffs sind futsch. SPORT1 nennt die Gründe für den Absturz.
Die Green Bay Packers um Quarterback Aaron Rodgers (Mitte) sind nach der Niederlage gegen Arizona am Tiefpunkt angekommen
Die Green Bay Packers um Quarterback Aaron Rodgers (Mitte) sind nach der Niederlage gegen Arizona am Tiefpunkt angekommen
© SPORT1-Grafik: Marc Tirl/Getty Images/Imago
Michael Prieler
Michael Prieler
von Michael Prieler

Nur vier Siege aus den ersten zwölf Saisonspielen, fünf Pleiten in den letzten sechs Spielen - die Green Bay Packers um Quarterback-Superstar Aaron Rodgers sind ein Schatten ihrer selbst.

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Nach der peinlichen Niederlage am Sonntag gegen Kellerkind Arizona Cardinals zogen die Franchise-Verantwortlichen die Reißleine und entließen Head Coach Mike McCarthy nach 13 Jahren im Amt.

Damit geht in Wisconsin eine Ära zu Ende. Unter dem Cheftrainer entwickelte sich Rodgers, der ein Jahr vor McCarthys Amtsübernahme 2005 gedraftet worden war, zu einem der besten Spielmacher der NFL-Geschichte.

Mit Rodgers auf dem Feld und McCarthy an der Seitenlinie waren die Packers quasi Stammgast in den Playoffs. Sechs Mal gewann Green Bay in dieser Konstellation die NFC North. Der Höhepunkt der Erfolgsgeschichte: der Super-Bowl-Triumph 2010.

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Spannungen zwischen McCarthy und Rodgers

Von diesen Glanzzeiten ist die Traditions-Franchise aus Wisconsin in dieser Saison allerdings Lichtjahre entfernt - auch, weil sich in der Beziehung zwischen Rodgers und McCarthy Risse gebildet hatten.

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Schon nach dem Sieg gegen die Buffalo Bills in der vierten Woche kritisierte der Superstar den Gameplan seines Trainers öffentlich. Rodgers hielt McCarthys Ansagen für uninspiriert. Und schaut man auf das Gesamtbild, das Rodgers und Co. in dieser Saison in der Offensive abgeben, fällt es schwer, dem Quarterback zu widersprechen.

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Allein in den letzten fünf Spielen kam Green Bay drei Mal nicht über 17 Punkte hinaus. Viel zu wenig, wenn ein Ausnahme-Athlet wie Rodgers, auch wenn dieser zugegebenermaßen seit Saison-Beginn mit Knie-Problemen zu kämpfen hat, die Fäden zieht und ein hochtalentierter Receiver wie Davante Adams auf dessen Pässe wartet.

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Rodgers schwächelt

Die Baustellen im Angriff der Packers sind vielfältig, gründen aber nicht nur in McCarthys Vorgaben. Auch der in Wisconsin heldenhaft verehrte Rodgers schwächelt in dieser Spielzeit. Seine bislang 21 Touchdown-Pässe sind nur Mittelmaß. Dazu kommen lediglich 61,8 Prozent seiner Zuspiele bei den Mitspielern an. Zum Vergleich: MVP-Kandidat Drew Brees von den New Orleans Saints kommt in dieser Statistik auf 75,5 Prozent.

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Bis auf Adams kann sich Rodgers aber auch nicht wirklich auf seine Receiver verlassen. Randall Cobb verpasste verletzungsbedingt bereits sechs Spiele. Tight End Jimmy Graham spielt eine der schwächsten Saisons seiner NFL-Karriere. Und auch Rookie-Passempfänger Equanimeous St. Brown deutet sein Potenzial bisher nur punktuell an.

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Im Spiel gegen die Cardinals, dem absoluten Tiefpunkt der bisherigen Packers-Saison, blieb der junge Deutsche ohne einen einzigen Catch. Das Laufspiel der Packers in der Rodgers-Ära ist ohnehin schon beinahe traditionell kein wirklicher Faktor.

"Normalerweise basiert der Erfolg, den wir in den letzten Jahren hatten, darauf, dass wir klug mit unserem Ballbesitz umgehen und dazu ein effizientes Passspiel mit Big Plays und explosiven Raumgewinnen an den Tag legen. Dieses Jahr fehlt uns aber diese Explosivität", bemängelte Rodgers zuletzt.

Individuelle Fehler

Dazu kosteten gerade zu Saisonbeginn individuelle Fehler die Packers ein Spiel nach dem anderen. In Woche 5 leistete sich Kicker Mason Crosby bei der 23:31-Niederlage gegen die Detroit Lions sage und schreibe fünf Fehlschüsse. Gegen Arizona versagten dem Routinier nun wieder die Nerven.

Zwei Wochen nach Crosbys schwarzer Nacht gegen Detroit hielten die Packers gegen Super-Bowl-Kandidat Los Angeles Rams bis zum Schluss hervorragend mit. Ein leichtsinniger Ballverlust von Running Back Ty Montgomery, der sich kurz vor Schluss dazu entschied, den Kickoff der Rams aus der Endzone zu tragen, anstatt abzuknien, kostete Rodgers und Co. allerdings die Chance auf den Sieg.

Der Quarterback soll danach in der Kabine gewütet haben wie selten zuvor. Zur anschließenden Trade-Deadline wurde Montgomery, seit seinem Draft 2015 eigentlich ein zuverlässiger Arbeiter, zu den Baltimore Ravens abgeschoben.

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Fragwürdige Trades

Er war nicht der einzige Akteur, der Green Bay verließ. Auch Safety Ha Ha Clinton-Dix, Pro-Bowler von 2016, wurde etwas überraschend für einen Viertrunden-Pick an die Washington Redskins abgegeben - ein viel zu geringer Gegenwert, wie die meisten Packers-Fans beklagten. Denn Clinton-Dix war nach Verletzungsbeschwerden eigentlich wieder auf dem Weg zur Topform.

"Wir haben alle Anteil an den Enttäuschungen und Misserfolgen in dieser Saison. Wir hatten unsere Chancen. Es ist ja nicht so, dass wir in den meisten Spielen abgeschossen werden. Wir sind lange in den Spielen drin, selbst wenn wir nicht gut spielen. (...) Aber wir schaffen es einfach nicht. Wenn wir nur ein paar von diesen engen Spielen gewinnen, sprechen wir gleich über ganz andere Dinge", resümierte ein sichtlich verbitterter Rodgers nach der Blamage gegen die Cardinals.

Neuer GM will Kader umbauen

Für die Packers kann es nun, da sie zum zweiten Mal in Folge die Playoffs verpassen dürften - ein Wunder muss her um es doch noch zu packen -, nur noch darum gehen, die Weichen für eine erfolgreichere Zukunft zu stellen. "Wir werden unverzüglich mit der Suche nach einem neuen Head Coach beginnen", stellte Präsident Mark Murphy in der Stellungnahme zu McCarthys Entlassung klar.

Die Chancen für eine Trendwende sind auf jeden Fall vorhanden. Mit Brian Gutekunst übernahm im Vorjahr ein neuer General Manager das Ruder, der sich auf die Fahnen geschrieben hat, den Kader mit aggressiven Moves neu zu strukturieren.

Ein namhafter Running Back oder ein zweiter Top-Receiver dürften ganz oben auf der Wunschliste stehen, damit Franchise-Gesicht Rodgers, mit 35 Jahren noch immer im besten Quarterback-Alter, wieder die Waffen an der Seite hat, um an seine MVP-Leistungen früherer Jahre anzuknüpfen.

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