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NFL: Kolumne von Sebastian Vollmer zu 49ers, Packers und Lamar Jackson

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NFL: Kolumne von Sebastian Vollmer zu 49ers, Packers und Lamar Jackson

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Die große Gefahr bei Jackson

SPORT1-Kolumnist und DAZN-Experte Sebastian Vollmer erklärt, warum die Spielweise von Star-Quarterback Lamar Jackson so riskant ist und verrät, was er den 49ers zutraut.
Krimi im Monday Night Game zwischen den Green Bay Packers und den Detroit Lions. Die Packers um Quarterback-Superstar Aaron Rodgers setzten sich denkbar knapp mit 23:22 durch.
Sebastian Vollmer
Sebastian Vollmer
von Sebastian Vollmer

Hallo NFL-Fans,

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die San Francisco 49ers sind auch am 6. Spieltag nicht aufzuhalten gewesen. Das liegt natürlich auch an Jimmy Garoppolo, der in der Preseason noch als schlechtester Quarterback bezeichnet wurde. Ich glaube, den Leuten war nicht klar, wie gut er eigentlich ist. Um ihn herum hat 49ers-GM John Lynch ein sehr gutes Team zusammengestellt. Das ist der Unterschied zu den Cleveland Browns beispielsweise. Die sind zwar auf dem Papier das bessere Team, können aber nicht so gut zusammenspielen. Die 49ers aber funktionieren eben auch als Team besonders gut.

Deshalb sind sie auch eine Gefahr für viele Gegner in der NFC. Die 49ers gehörten für mich schon vor der Saison zu den Anwärtern auf den Super Bowl. Allerdings kann es in der NFC noch richtig knapp werden. Da sehe ich vor allem die New Orleans Saints und die Seattle Seahawks als schärfste Konkurrenten. Es könnte zwar schon sein, dass sie noch ein bisschen einbrechen. Aber die Playoffs sollten sie erreichen. Ich würde es vor allem Garoppolo gönnen. Ich habe mit ihm lange zusammengespielt, er ist ein Freund von mir.

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Jackson widerlegt Kritiker

Auch Lamar Jackson von den Baltimore Ravens wurde von vielen Medien belächelt, als er vom College kam. Er könne eh nur laufen und sei eigentlich mehr ein Running Back, der den Ball mal in der Hand hat. In den letzten Wochen hat er aber bewiesen, dass er beides kann. Er kann auch erst passen und als zweite Option laufen. Am vergangenen Sonntag gegen die Bengals ist er viel gelaufen. Aber auch deshalb, weil es nötig war. Er meinte nach dem Spiel auch: Ich mache eben das, was notwendig ist. Wenn ihn die Defense aus den Augen verliert, dann öffnen sich für ihn natürlich auch Räume.

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Das Problem an dieser Spielweise ist nur, dass man als Team ein großes Risiko eingeht, deinen wichtigsten Spieler wegen einer Verletzung zu verlieren. Wenn man als Quarterback selbst läuft, läuft man natürlich Gefahr, hart getroffen zu werden. Dann kann man sich leicht mal die Schulter auskugeln oder am Bein verletzen. Deshalb wollen die Teams normalerweise auch einen sogenannten Passer First Quarterback haben. Ab und an darf er auch mal laufen. Das wird dann aber zähneknirschend hingenommen.

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Auch für die O-Line ist es natürlich sehr wichtig, ob ein Quarterback passt oder läuft. Das weiß ich als ehemaliger Offensive Tackle noch sehr gut. Wenn der Spielzug vorher abgesprochen wurde und ich weiß, wo er hinläuft, kann ich mein Blocking gut darauf ausrichten. Zum Problem wird es aber beim sogenannten Scramble, wenn der Quarterback zu sehr unter Druck gerät und man nicht weiß, wo der Quarterback ist. Denn der Verteidiger sieht ihn natürlich und kann dann entsprechend reagieren.

Flowers hätte gewarnt sein müssen

Einen großen Aufreger bot das Monday Night Game, als die erfolgreiche Aufholjagd der Packers gegen die Lions auch von umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen begünstigt wurde. Die Unparteiischen sprachen bei den entscheidenden Spielzügen jeweils eine Strafe gegen Detroits Defensive End Trey Flowers wegen unerlaubter Berührungen im Gesicht aus. Er hatte die Hand aber im Nacken des Gegners. Insofern war es tatsächlich kein Foul.

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Allerdings wurde ihm eine ähnliche Aktion eben kurz vorher schon einmal abgepfiffen. Wenn du weißt, dass das passiert, darfst du halt diese Bewegung nicht mehr machen, auch wenn du damit nicht einverstanden bist. Das ist meine Meinung, auch wenn das mein Kollege Markus Kuhn als ehemaliger Defensive Tackle anders sieht… 

Bis bald,

Euer Sebastian Vollmer (Instagram: vollmerseb / Twitter: @SebVollmer)

Sebastian Vollmer (35) ist ein ehemaliger Footballspieler. 2009 in der zweiten Runde von den New England Patriots ausgewählt, verbrachte er dort bis 2017 seine gesamte NFL-Karriere und entwickelte sich zu einem Leistungsträger. Mit den Pats gewann er zweimal den Super Bowl (2015, 2017) und wurde 2010 ins All-Pro Second Team gewählt. Seit dieser Saison ist er gemeinsam mit Markus Kuhn als Kommentator des Monday Night Games bei DAZN im Einsatz. Für SPORT1 kommentieren die beiden Ex-NFL-Profis in ihrer regelmäßigen Kolumne das aktuelle Geschehen in der NFL.