Nach dem umstrittenen Trade von Wide-Receiver DeAndre Hopkins zu den Arizona Cardinals verdichten sich die Anzeichen, dass der Trade nicht nur aus sportlichen Gründen vollzogen wurde.
Hopkins-Trade wegen Zoff mit Coach?
© Getty Images
Hall-of-Fame-Receiver Michael Irvin hat am Mittwoch via ESPN pikante Informationen aus Privatgesprächen veröffentlicht, die er mit Hopkins über Texas-Coach Bill O'Brien geführt haben will.
Demzufolge sei O`Brien persönlich motiviert gewesen, den Wide-Receiver loszuwerden. Hopkins war folgerichtig genauso bestrebt, die Texans zu verlassen und unter einem anderen Trainer zu spielen.
Konkret bezog sich Irvin auf ein Gespräch zwischen Hopkins und O'Brien, in dem es zwischen beiden gekracht haben soll. Der 60-jährige Head-Coach soll Hopkins vorgeworfen haben, im Locker-Room einen zu großen Einfluss auf die Mannschaft auszuüben.
Coach vergleicht Hopkins mit Hernandez
Im Verlauf dieses Gesprächs soll O'Brien dann Hopkins mit dem ehemaligen NFL-Spieler Aaron Hernandez verglichen haben. Zur Erinnerung: Hernandez hatte bei New England gespielt, als O'Brien dort Assistent Coach von Bill Belichick war. 2013 war Hernandez dann wegen Mordverdachts festgenommen worden, ehe der damals 27-Jährige 2017 in seiner Gefängniszelle schließlich Selbstmord beging.
Laut Hopkins provozierte O'Brien ihn mit den Worten: "Das letzte Mal, als ich so ein Treffen hatte, war es mit Aaron Hernandez."
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Eine Aussage, die Hopkins in Rage brachte: "Das hat mich umgehauen, dass er das zur Sprache bringt. Ich war noch nie in Schwierigkeiten. Ich weiß nicht, warum er mich mit Aaron Hernandez gleichsetzt", will Irvin hierzu von Hopkins berichtet bekommen haben.
Irvin berichtete von weiteren Streitereien. O'Brien soll anscheinend ein Problem damit gehabt haben, dass Hopkins Kinder mit mehreren Frauen hat. "Er sagte DeAndre, er mag es nicht, wenn er manchmal die Mütter der Kinder um sich herum hatte", so Irvin.
Für seine Trading-Politik erntete O'Brien übrigens nicht erst seit dem Hopinks-Trade Kritik. In seiner Doppelfunktion als Head Coach und Entscheidungsträger bei Personalentscheidungen machte er in Augen vieler Experten wie auch bei SPORT1 2019 eine unglückliche Figur, als er Defensive End Jadeveon Clowney nach Seattle ziehen ließ.
Reporter Jim Trutter kritisierte am Montag auf NFL-Network, O`Brien sei "ein weiteres Beispiel dafür, dass man Coaches keine vollständige Kontrolle über Personalentscheidungen überlassen sollte."
Der Trade von Hopkins sei "keine Football-Entscheidung" gewesen. Vielmehr sollen persönliche Motive eine Rolle gespielt haben, die Offensiv-Option Nummer eins der Texans gehen zu lassen.
"Bill O'Brien braucht Hilfe", fasste Trutter die Trades von Clowney und Hopkins auf Twitter zusammen.
Bemerkenswert: Ausgerechnet DeAndre Hopkins persönlich nahm anschließend seinen ehemaligen Head Coach in Schutz.
Die ganze Diskussion werde "zu groß aufgeblasen", stellt der 27-Jährige am Mittwochabend auf Twitter klar. "Ich habe größten Respekt vor Coach O'Brien und das wird sich nicht ändern. Jetzt bin ich bereit, für die Cardinals zu spielen."