Das arg gebeutelte deutsche Curling feiert nach langer Durststrecke wieder einen internationalen Erfolg: Bei den Europameisterschaften in der estnischen Hauptstadt Tallinn zogen am Donnerstag erstmals seit 2008 wieder beide Teams des Deutschen Curling-Verbandes (DCV) gemeinsam das Halbfinale erreicht.
Curling-Männer verlieren Halbfinale
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Dass die Männer dort am Abend gegen Titelverteidiger Schweden mit 3:6 die zweite Niederlage an einem Tag kassierten, schmälerte die Freude von Bernhard Mayr nicht. Der DCV-Präsident sagte dem SID: "Das ist der Irrsinn, wir haben das Maximum rausgeholt. Das belegt unseren Aufschwung."
Für den jungen Skip Marc Muskatewitz (22) war sein schwedischer Kontrahent Niklas Edin erneut eine Nummer zu groß. Dem 2:8 am Morgen gegen den Olympiazweiten, der seinen fünften Titel in Folge anpeilt, folgte im Halbfinale ein 3:6. Damit spielt Deutschland am Freitag (18 Uhr) gegen Italien um Bronze. Im Finale kommt es zwischen Schweden und Schottland zur Neuauflage des Endspiels aus dem Vorjahr.
Auch Frauen im Halbfinale gegen Schweden
Wie die Männer waren auch die Frauen um Skip Daniela Jentsch als Vierter in die Vorschlussrunde eingezogen - trotz eines abschließenden 3:7 gegen Schweden. Jentsch und Co mussten lange zittern, ehe die Schützenhilfe der Schweiz durch ein 6:5 nach Zusatzend gegen den ausgeschiedenen Titelverteidiger Schottland feststand. Am Freitag (13 Uhr) geht es gegen die Eidgenössinnen um den Einzug ins Finale.
Für den finanziell arg gebeutelten Deutschen Curling-Verband (DCV) ist das Abschneiden in Tallinn auf jeden Fall ein Schritt nach vorn. Beide Mannschaften haben sich bereits vorzeitig für die Weltmeisterschaften im kanadischen Lethbridge (Männer) und im dänischen Silkeborg (Frauen) qualifiziert.