Der eine ist Olympiasieger, der andere Weltmeister - aber Gold-Favoriten sind Arnd Peiffer und Benedikt Doll im Sprint deshalb noch lange nicht. Das ist bei der WM in Östersund über 10 km nur einer: Überflieger Johannes Thingnes Bö! Am Saison-Dominator führt auf dem Weg zum ersten Einzel-Titel bei den Männern am Samstag (Biathlon-WM: Sprint der Herren, ab 16.30 Uhr im LIVETICKER) kein Weg vorbei. Der Norweger bewegt sich in seiner eigenen Liga.
DSV-Duo nimmt Medaille ins Visier
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Im direkten Duell gegen Bö bei der Mixed-Staffel am Donnerstag habe er "gleich gesehen, wo der Hammer hängt", sagte Peiffer beeindruckt, nachdem ihm der Norweger auf der letzten Runde rund 15 Sekunden abgenommen hatte. Dennoch: "Ich habe auch gesehen, dass meine Form nicht ganz schlecht ist. Am Samstag wird neu gemischt", ergänzte der 31-Jährige aus Clausthal-Zellerfeld kämpferisch.
Die Silber-Medaille in der Mixed-Staffel hinter Norwegen nehme für den Sprint "den Druck", betonte Doll. Die Leistung stimme ihn "optimistisch. So sind die Vorzeichen sehr gut."
Bö dominiert Weltcup in dieser Saison
Die Deutschen, bei denen noch Erik Lesser, Philipp Nawrath und Johannes Kühn an den Start gehen, wollen angreifen - doch wenn alles normal läuft, wird Gold am Ende an Bö vergeben. Bei sechs Sprintstarts triumphierte der 25-Jährige fünfmal, einmal wurde er hinter dem Russen Alexander Loginow Zweiter. Insgesamt holte Bö schon zwölf Weltcupsiege in diesem Winter, der Rekord von 14 Saison-Erfolgen von Martin Fourcade aus Frankreich wackelt bedenklich.
Doch Bö ist vorsichtig. Vor Olympia 2018 hätten Fourcade und er den Sprint dominiert. "Es gab dieses große Duell zwischen ihm und mir. Wer holt Sprintgold bei Olympia? Dann haben wir beide dreimal verfehlt. Das war uns noch nie vorher passiert. Arnd Peiffer hat die Chance genutzt und Gold gewonnen", sagte er vor dem Rennen.
Dies sei "schmerzhaft" gewesen, habe aber gezeigt, "dass man nie vorhersagen kann, wer gewinnen wird. Jedes Rennen hat ein Eigenleben. Für Gold braucht es Perfektion."
Peiffer und Doll geben sich zuversichtlich
Diese Perfektion wünscht sich auch Peiffer. "Ich hätte gerne über die gesamte WM eine Trefferquote von mehr als 90 Prozent", sagte der Polizeihauptmeister, der sich auf das Rennen am Samstag freut: "Die Sprints in Östersund liegen mir schon ganz gut. Östersund ist etwas speziell, auch wegen des windanfälligen Schießstandes. Von daher kann es ein spannender Sprint werden."
Dass Doll und er bei den letzten beiden Großereignissen triumphiert hätten, interessiert Peiffer nur am Rande. "Dafür können wir uns nichts kaufen, Sprint ist immer eine enge Kiste, da kann alles passieren. Um die Medaillen laufen etwa 30 Leute", sagte er.
Auch Doll will nicht zurückblicken. Ein Video von seinem überraschenden WM-Erfolg 2017 in Hochfilzen will er sich "eher nicht" anschauen. Das sei "schon zwei Jahre her. Das macht mich noch nervöser." Zumal ihm das Staffel-Erlebnis in Östersund ein "beruhigendes Gefühl" vermittelt habe, vor allem Schießstand: "Ein Tick mehr Ruhe, dann könnte es ein ganz gutes Ergebnis werden."
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