Home>Wintersport>Biathlon>

Biathlon: Deutsche Frauen-Staffel in Hochfilzen auf Platz zwölf

Biathlon>

Biathlon: Deutsche Frauen-Staffel in Hochfilzen auf Platz zwölf

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Biathletinnen blamieren sich erneut

Die deutschen Biathletinnen laufen der Konkurrenz auch einen Tag nach dem Sprint nur hinterher. Denise Herrmann wähl deutliche Worte für ihre eigene desaströse Leistung.
Denise Herrmann und die deutsche Staffel verpassen die Top 10
Denise Herrmann und die deutsche Staffel verpassen die Top 10
© Getty Images
von Sportinformationsdienst

Denise Herrmann standen nach der nächsten Blamage die Tränen in den Augen, einen solch rabenschwarzen Tag hatte sie sich selbst in den schlimmsten Träumen nicht vorgestellt.

{ "placeholderType": "MREC" }

"Man konnte ja meinen, ich hätte gestern mit dem Biathlon angefangen. Das hätte sogar meine Oma besser gemacht", sagte Herrmann nach Platz zwölf im Staffelrennen von Hochfilzen, dem schlechtesten Ergebnis einer deutschen Mannschaft überhaupt - an dem sie maßgeblichen Anteil besaß.

Miriam Neureuther ist verheiratet mit Felix Neureuther
+17

Als Zweite des deutschen Quartetts hatte Herrmann beim Weltcup in Österreich zunächst eine grandiose Vorstellung gezeigt, die Lücke zur Spitze dank einer herausragenden Laufleistung und einer traumhaften Serie im Liegendanschlag geschlossen. Dann aber musste sie stehend ran.

Das Wintersport-Wochenende im TV: SPORT1 hat alle Veranstaltungen und Sendezeiten im Überblick

{ "placeholderType": "MREC" }

Herrmann schießt drei Strafrunden

"Ich hatte so viel Bewegung auf der Waffe, ich bekam keine Ruhe rein. Ich dachte, dass ich da überhaupt nichts treffe", sagte die Verfolgungsweltmeisterin. Ganz so schlimm war es zwar nicht, durch ihre drei Strafrunden schoss sie das Team des Deutschen Skiverbandes aber weit zurück. "Im Biathlon liegen Himmel und Hölle innerhalb weniger Minuten. Und leider kann ein Anschlag auch kriegsentscheidend sein", haderte Herrmann.

Wie die 30-Jährige, die nach dem Rücktritt der siebenmaligen Weltmeisterin Laura Dahlmeier die Rolle als neue Frontfrau bekleiden soll, waren auch die anderen DSV-Athletinnen höchst motiviert angetreten. Tags zuvor hatten sie im Sprint schließlich allesamt die Top 40 verpasst, das hatte es in der so ruhmreichen Geschichte noch nie gegeben.

Aber auch Karolin Horchler (zwei Nachlader) als Startläuferin vor Herrmann sowie Vanessa Hinz (vier) und Franziska Hildebrand (drei) danach kamen nicht fehlerfrei durch. Am Ende lag Deutschland mehr als drei Minuten hinter den siegreichen Norwegerinnen - eine Welt im Biathlon.

Loch und Dahlmeier muntern Frauen auf

"Die Mädels haben sich unter Druck gesetzt. Sie waren verkrampft, nicht frei, nicht locker", erklärte der Sportliche Leiter Bernd Eisenbichler, der die Verantwortlichen nach der erneuten Klatsche in die Pflicht nahm: "Die Trainer sind jetzt gefordert, die Mädels aufzubauen. Es bringt nichts, auf sie draufzuhauen."

{ "placeholderType": "MREC" }

Das sahen offenbar auch die (prominenten) Fans so. An der Strecke "wurden wir trotzdem den Berg hinauf geschrien", freute sich Hinz. Und in den Sozialen Netzwerken schrieb der deutsche Rodel-Star Felix Loch: "Ladies, Krönchen richten und weitermachen."

Genau das ist auch die Devise, um aus dem Loch so schnell wie möglich herauszukommen. Von einer Top-Platzierung schon in der Verfolgung am Sonntag (12.00 Uhr) sollte zwar niemand ausgehen, "weil man von uns im Moment ohnehin nichts erwartet", sagte Hinz: "Aber irgendwann werden wir eiskalt zurückschlagen."

Zuspruch erhielten die deutschen Biathletinnen auch von Dahlmeier. "Heute schicke ich meinen ehemaligen Teamkolleginnen, den deutschen Biathlon-Damen, jede Menge 'Good Vibes' und all die Kraft, die sie jetzt brauchen", schrieb sie bei Facebook.

Dahlmeier erinnerte an die WM 2017 an selber Stelle, wo sie fünf Goldmedaillen gewann: "Wir, die deutschen Biathletinnen, haben damals fünf Gold- und eine Silbermedaille nach Hause geholt, und wir haben diese Medaillen als Team nach Hause geholt!" Die 26-Jährige betonte deshalb: "Ihr wisst, wie es geht, denkt einfach zurück."

Männer verpassen Top 10

Etwas besser waren die Männer unterwegs, auch wenn es in der Verfolgung nicht zu einem Top-10-Ergebnis reichte. Beim dritten Saisonsieg des souveränen Norwegers Johannes Thingnes Bö lief Johannes Kühn nach zwei Strafrunden und 12,5 km als bester Deutscher auf den zwölften Rang. 

Direkt dahinter kamen Sprint-Olympiasieger Arnd Peiffer (1 Strafrunde) und Benedikt Doll (2) auf den Plätzen 13 und 14 ins Ziel. Damit warten die DSV-Athleten weiter auf ihre erste Podestplatzierung des Winters.