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Ski-WM in St. Moritz: Die spektakuläre Abfahrt mit freiem Fall

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Ski-WM in St. Moritz: Die spektakuläre Abfahrt mit freiem Fall

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SPORT1 erklärt die umstrittene Sturz-Abfahrt

Die Abfahrt ist traditionell das Highlight der alpinen Ski-WM. Am Samstag (12 Uhr im LIVETICKER) wartet auf die Starter die steilste Startpassage im Ski-Zirkus - der freie Fall.
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© Eugen Zimmermann/ Getty Images/ FIS

Das Spektakel nimmt seinen Lauf: Wie immer bewegt sich der alpine Ski-Zirkus hart an der Grenze - so auch bei der WM in St. Moritz.

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Nach dem Super-G der Männer war das medizinische Bulletin wenig kürzer als die Ergebnisliste. Von "Horror-Stürzen" und "Dramen" schrieben nicht nur die Boulevardblätter Blick und Krone aus den Ski-Nationen Schweiz und Österreich. Zwischenbilanz nach zwei Rennen und ein paar Trainingsläufen: innere Blutungen, ein Unterschenkelbruch, Wirbelfrakturen, eine Gehirnerschütterung, eine ausgerenkte Schulter, Zerrungen und Prellungen.

Und nun steht die Königsdisziplin an, die WM-Abfahrt der Männer am Samstag (ab 12 Uhr im LIVETICKER).

Bereits im ersten Training offenbarte die knapp drei Kilometer lange Corviglia-Piste (800 Höhenmeter) mit ihren durchschnittlich 29 Prozent Neigung ihre Tücken.

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Der kasachische Rennläufer Martin Khuber verletzte sich bei einem Sturz schwer. Der 25-Jährige erlitt eine sogenannte instabile Fraktur im Halsbereich, als er nach dem Rominger-Sprung zu Fall kam.

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Der von manchen erwartete Aufschrei blieb dennoch aus - aus gutem Grund. "Hier ist es auf keinen Fall zu gefährlich", sagt DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier, und TV-Experte Marco Büchel ergänzt: "Es ist absolut nicht am Limit. Es ist eine ganz reguläre Strecke, nicht zu eisig, nicht zu griffig, die Pistenverhältnisse und Sturzräume sind gut."

Allerdings: Bei Weltmeisterrschaften ist die Startliste länger. Heißt: auch Skifahrer aus Ländern, die nicht gerade als Ski-Nation gelten, sind am Start. Und für die erweist sich die schwierige Abfahrt in St. Moritz als zu schwer.

Maier kritisierte deshalb die Qualifikationskriterien: "Du siehst ja auch in Kitzbühel keinen Kasachen rumfahren und keinen aus Monaco."

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Rennleiter Hannes Trinkl teilte im ORF Maiers Sorgen:  "Es ist nicht schön zu sehen, wenn sich junge Leute fast umbringen."

SPORT1 erklärt die schwierigsten und spektakulärsten Passagen der Strecke.

Freier Fall:

Gleich der Starthang auf 3000 Metern Höhe ist das absolute Highlight und die größte Herausforderung für die Fahrer. Mit einem Gefälle von 100 Prozent bzw. 45 Grad geht es die ersten 150 Meter bergab.

Die Fahrer haben das Gefühl des freien Falls und beschleunigen in etwa sechs Sekunden auf rund 140 km/h. Diese Startpassage ist schon lange zum gefürchteten Mythos im Ski-Zirkus geworden.

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Eine Stahltreppe mit 187 Stufen führt zum Starthaus, sie musste mit Spezialgeräten in den Fels geschlagen werden. Wegen der extremen Steilheit der Piste ist es nötig, Streckenposten mit Seilen zu fixieren und mit Steigeisen auszustatten.

Sollte ein Fahrer während seiner Fahrt zum Beispiel aus Sicherheitsgründen abgewunken werden, steht für einen erneuten Start extra ein Helikopter zur Verfügung, der den Fahrer zurück zum Gipfel transportieren kann.

Mauer:

Der furchteinflößendste Sprung auf der prestigeträchtigen Abfahrtsstrecke in St. Moritz geht über die "Mauer".

Im Training setzte  Lokalmatador Beat Feuz in diesem Abschnitt mit weit mehr als 100 Stundenkilometern zu einem unglaublichen 84-Meter-Flug an - selbst für den 29-jährigen Top-Favoriten zu weit: "An dieser Stelle muss sich bis zur WM etwas ändern, so ist der Sprung zu gefährlich", sagte er danach.

Doch gefährlich ist die Stelle nach wie vor: den Monegassen Olivier Jenot verdrehte es im Super-G in der Luft. Nach 60 Metern Flug knallte er auf die Piste.

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Was diese Stelle noch schwieriger macht: Kurz nach der Landung geht es um die Kurve und man muss einen Schwung ansetzen.

Rominger-Sprung:

Auch der "Rominger-Sprung" im unteren Drittel der Piste hat es noch einmal in sich. Wenn man beim Absprung nicht hundertprozentig über dem Ski steht, wird es gefährlich. Hier kam Khuber böse zu Fall.

Nachdem die Starter diese Schwierigkeit gemeistert haben, wird die letzte Zwischenzeit genommen, bevor es dann im Schlussabschnitt um die Gleiterfähigkeiten der Medaillenfavoriten geht.