Skirennläuferin Kira Weidle hat ihren Status als Anwärterin auf eine Medaille bei der WM in Are (5. bis 17. Februar) mit Platz drei beim Heim-Weltcup in Garmisch-Partenkirchen eindrucksvoll untermauert.
Weidle rast in Garmisch auf Podest
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Die 22-Jährige aus Starnberg fuhr bei der Abfahrt auf der anspruchsvollen Kandahar zum zweiten Mal in ihrer Karriere aufs "Stockerl", zu ihrem ersten Sieg fehlten Weidle 0,54 Sekunden.
"Wahnsinn, das ist wirklich ein Traum", sagte Weidle über ihren Coup bei schwierigen Verhältnissen und fügte mit Blick auf die Titelkämpfe in Schweden an: "Ich bin gut in Form. Wenn ich das so halten kann, glaube ich, dass wir alle viel Freude haben werden."
Schwerer Sturz von Hütter
Überschattet wurde das Rennen allerdings von einem schweren Sturz von Cornelia Hütter.
Die Österreicherin verlor schon nach wenigen Sekunden nach einem Verschneider die Kontrolle über ihre Skier und flog ungebremst in die Fangzäune. Erst das dritte Sicherheitsnetz konnte sie bremsen.
Zum Glück konnte Hütter, nachdem sie von Helfern befreit wurde, selbst ins Tal abfahren. Das österreichische Team gab kurz nach dem Rennen auch eine erste Entwarnung. Das Knie soll bei dem schweren Sturz heil geblieben sein.
Weidle glänzt vor Familie und Freunden
In "GAP" hatte Weidle zahlreiche Freunde und ihre Familie dabei, die schon nach dem Aus im Super-G mit einem Plakat unverdrossen ihre "Speed Queen Kira" feierten.
Als Weidle am Sonntag mit Startnummer 5 zunächst in Führung ging, warf Mama Martina auf der Tribüne ausgelassen Glücksbringer "Zauchi" in die Luft, eine riesige Plüschkuh mit Hosenträgern.
Dass ihrer Tochter bei diesem schweren Rennen mit einigen Stürzen 0,54 Sekunden zum ersten Weltcup-Sieg fehlten, den sich Stephanie Venier (Österreich) vor Olympiasiegerin Sofia Goggia (Italien) schnappte, konnte sie leicht verschmerzen.
Weidle mit "Portion Wut im Bauch"
Nach dem unnötigen Aus im Super-G, den auch Viktoria Rebensburg nicht ins Ziel brachte, sei sie "mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch" gefahren, meinte Weidle, "mich wurmt so ein Ausfall brutal, gerade beim Heimrennen".
Zumal es danach Kritik gab. Alpinchef Wolfgang Maier meinte: "Das haben wir richtig in den Sand gesetzt." Auch Rebensburg war untröstlich. "Ich hätte euch gerne was Besseres gezeigt", rief sie den 4000 Fans im Zielraum zu.
Während Weltmeisterin Nicole Schmidhofer (Österreich) ihren dritten Weltcup-Sieg vor der starken Rückkehrerin Goggia feierte, meinte Rebensburg geknickt: "Das schmerzt, ich bin sehr enttäuscht." Auf die Abfahrt verzichtete sie, stattdessen ging sie trainieren - wegen der WM.
Rebensburg fühlt sich "nicht ganz wohl"
Im Super-G, wo am 5. Februar die ersten Medaillen vergeben werden, fühle sie sich derzeit "nicht ganz wohl", sagte Rebensburg.
Und auch in ihrer Paradedisziplin Riesenslalom hakt es: Rebensburg (29) sieht sich im Vergleich zu Olympiasiegerin Mikaela Shiffrin oder Weltmeisterin Tessa Worley im Rückstand.
"Für die Vicky ist es eine harte Zeit, aber ich glaube, dass sie bis zur WM Topform haben wird", sagte Weidle. Sie muss es wissen.