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Ski Alpin, Kitzbühel:Thomas Dreßens kehrt nach Coup 2018 auf Streif zurück

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Ski Alpin, Kitzbühel:Thomas Dreßens kehrt nach Coup 2018 auf Streif zurück

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Was in Kitzbühel für Dreßen spricht

Thomas Dreßen kehrt erstmals seit seinem märchenhaften Triumph 2018 nach Kitzbühel auf die Streif zurück. Die Vorzeichen für einen erneuten Coup sind gut.
Thomas Dreßen gewann 2018 sensationell die Abfahrt in Kitzbühel
Thomas Dreßen gewann 2018 sensationell die Abfahrt in Kitzbühel
© Getty Images
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen

Für Thomas Dreßen ist zwei Jahre nach dem größten Triumph seiner Karriere zurück in Kitzbühel (Ski Alpin: Abfahrt der Herren, ab 11.30 Uhr im SPORT1-Liveticker).

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Thomas Dreßen gewann die legendäre Streif-Abfahrt in Kitzbühel 2018
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Im österreichischen Ski-Mekka ging 2018 mit seinem sensationellen Abfahrtssieg auf der Streif Dreßens Stern auf. Und die Vorzeichen, dass der Garmisch-Partenkirchener am Samstag seinen Coup wiederholen kann, stehen nicht schlecht.

Bei seinem Comeback Anfang Dezember in Lake Louise fuhr Dreßen so souverän zu seinem dritten Weltcupsieg, als wäre er nie weggewesen. Und das auf den Tag genau ein Jahr nach seinem schlimmen Sturz in Beaver Creek/USA, wo er sich schwer am Knie verletzte und unter anderem das Kreuzband riss.

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Mit den dritten Plätzen von Gröden und Wengen setzte er zuletzt erneut Ausrufezeichen. Bei der traditionsreichen Lauberhorn-Abfahrt raste der 26-Jährige als erst zweiter Deutscher nach Markus Wasmeier aufs "Stockerl" und bestätigte seine gute Form.

Dreßen zählt in Kitzbühel zu den Favoriten

Jetzt heißt es: Kitzbühel! Ein spektakuläreres Rennen gibt es wohl kaum. "Ich freue mich riesig, das ist das Rennen heuer für uns Abfahrer, wenn ich ehrlich bin: immer", sagte Dreßen im Vorfeld. Kitzbühel sei einfach "etwas Besonderes", so der DSV-Star im Gespräch mit Eurosport. "Wer sich das eingesteht und annimmt, kann auch Spaß damit haben. Wie in Wengen, hört man auch in Kitzbühel die Zuschauer und das taugt mir extrem gut."

Ein konkretes Ziel habe er sich - wie immer - nicht gesetzt. "Ich setze mir nie ein Ergebnis zum Maßstab, das habe ich auch in Wengen nicht gemacht. Ich möchte mein skifahrerisches Maximum abrufen, das ist das Einzige, was ich beeinflussen kann", erklärte Dreßen. Schließlich habe er keine Handhabe darauf, was die Konkurrenz macht. "Die sind ja auch keine Nasenbohrer."

Aber damit nicht genug. Denn im Gegensatz zu seinem Sensations-Sieg 2018 hat die Konkurrenz Dreßen diesmal auf der Rechnung. Er zählt zum Favoritenkreis und gilt als erster Herausforderer von Beat Feuz aus der Schweiz. Die Verletzung von Top-Favorit Dominik Paris (Italien) spielt Dreßen in die Karten.

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Dreßen: "Bin zufrieden, wie Knie funktioniert"

Vier Tage vor der legendären Hahnenkamm-Abfahrt, die er 2013, 2017 und 2019 gewann, erlitt der 30-Jährige am Dienstag nach Angaben des italienischen Skiverbandes FISI einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie sowie eine Mikrofraktur des Wadenbeinkopfes.

Die Voraussetzungen für eine Wiederholung von Dreßens Coups könnten also kaum besser stehen. Nur eine Tatsache trübt die Euphorie ein wenig. Seit dem "Totalschaden" im Herbst 2018 zwickt das rechte Knie immer wieder. "Ich habe einen leichten Knorpelschaden unter der Kniescheibe. Die gute Nachricht ist: Während des Skifahrens bewege ich das Knie in einem Winkel, in dem der Riss frei läuft und kein Druck darauf ausgeübt wird", erklärte Dreßen bei Eurosport.

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Und weiter: "Wir hatten das Knie im Training vor dem Weltcup in Wengen und auch in den Rennen gut im Griff. Deshalb mache ich mir keine Sorgen darüber, dass künftig Probleme auftreten könnte." Die Therapie und das Schonen über Neujahr habe gefruchtet, sodass er in Wengen komplett problemfrei angreifen konnte. "Ich bin voll zufrieden damit, wie das Knie bisher funktioniert hat", so Dreßen.

Maier schwärmt: "Der Hund ist saugut"

Steht dem erneuten Coup also nicht mehr im Wege? Es bleibt die Frage, ob Dreßen für die Streif genug Mut aufbringen kann, denn gerade bei unruhigem Untergrund oder schlechter Sicht tut er sich mitunter noch schwer. Dass die Piste - wie vielfach geäußert - in diesem Jahr etwas leichter zu fahren sein könnte, stößt im DSV-Lager auf Skepsis. 

"Sie werden es sicher so rau wie alle Jahre herrichten. Die Österreicher wollen den Mythos Kitzbühel erhalten, das wird am Limit sein", sagte DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier. "Tom ist kein Traumtänzer und wenn er nicht auf dem Podium steht, ist das auch nicht schlimm." Aber, betonte er: "Der Hund ist einfach saugut."

Doppelte Schrecksekunde im Training

Im zweiten Training erlebte Dreßen jedoch eine Schrecksekunde. Der Sieger von 2018 hatte mit Materialproblemen zu kämpfen und verhinderte gleich zweimal einen Sturz.

In der Karussellkurve sei er "kurz auf dem Oarsch g'hockt", sagte der Wahl-Österreicher, auch in der Ausfahrt Steilhang war es "ein Kampf, dass ich überhaupt auf der Strecke bleibe. Zum Glück weiß ich in der Situation, was ich technisch zu tun habe, dass ich es halbwegs im Griff habe."

Im Ziel sei er "richtig sauer" gewesen. Dreßens Rückstand auf den Tagesbesten Johan Clarey aus Frankreich: 3,93 Sekunden; Platz 48. In der ersten Testfahrt am Mittwoch war er 18. geworden.