Der Showdown bei der Vierschanzentournee steht bevor, zum letzten Mal heißt es: Freund versus Prevc.
Von Null auf Hundert zum Wunder?
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Für Severin Freund ist es aber nicht nur ein Duell mit Peter Prevc, sondern auch ein Kampf gegen den eigenen Körper. Denn der bereitet ihm seit dem Sturz in Innsbruck am Sonntag Schmerzen.
Am Montag und Dienstag spürte er die Prellungen an Hüfte und Halswirbelsäule noch massiv. Für einen Start in der Qualifikation von Bischofshofen reichte es nicht.
Aber die deutschen Teamärzte tun alles, um Freund für das dortige Springen topfit zu kriegen (ab 17 Uhr im LIVETICKER auf SPORT1.de und in der SPORT1 App).
Bandscheibenvorfall 2012
Für Freund ist das ohnehin der gewohnte Fahrplan, seinen Körper am Vormittag wettkampfbereit zu machen.
Seit einem Bandscheibenvorfall 2012 hat er gelernt, sensibel mit seinem Körper umzugehen.
Bereits am Vormittag legte er los mit einem kleinen Athletiktraining.
Dabei ging es darum, die Muskulatur zu aktivieren.
Nur ein einziger Übungssprung
Nach dem Athletiktraining und einer kleinen Mittagsruhe geht es vom deutschen Teamhotel in St. Johann in Pongau ins acht Kilometer entfernte Bischofshofen. Dort steht ab 15.30 Uhr der Probedurchgang auf dem Programm.
Während sein Servicemann die Ski wettkampfebreit macht, läuft Freund noch eine kleine Runde, um den Körper auf Touren zu bringen.
Dann geht es hoch auf die Schanze zum Probesprung. Es wird Freunds erster Sprung auf der Schanze sein, sein Rivale Prevc hat am Dienstag schon deren drei absolviert.
Freunds Teamkollege Michael Neumayer sieht das bei SPORT1 aber nicht als Nachteil: "Er kennt die Schanze, er wird morgen angreifen", versicherte der 36-Jährige nach der Qualifikation. Freunds Angriff wird aber auf jeden Fall ein Kaltstart von Null auf Hundert.
Historischer Erfolg winkt
Nach dem Probedurchgang wird sich der 27-Jährige dann noch einmal kurz in den deutschen Container zurückziehen.
Um 17 Uhr beginnt schließlich das Springen. Freund ist als Vorletzter an der Reihe. Nach seinem nicht ganz unfreiwilligen Verzicht auf die Qualifikation muss er im K.o-Duell gegen den Norweger Kenneth Gangnes antreten, der am Dienstag im Training auf die inoffizielle Schanzenrekordweite von 143,5 Meter flog.
Letztlich geht es aber nicht um das Duell mit Gangnes, sondern mit Prevc, der vor Freund an der Reihe ist.
Sollte der Slowene schwächeln, wird es der Niederbayer über die Stadionlautsprecher mitbekommen und ist dann zusätzlich motiviert.
Elf Meter sind aufzuholen
19,7 Punkte muss Freund aufholen, also umgerechnet insgesamt elf Meter. Noch nie ist das einem Skispringer bei der Vierschanzentournee gelungen.
Sollte es Freund schaffen, wäre es also ein historischer Triumph. Zudem wäre es der erste deutsche Sieg bei der Tournee seit 14 Jahren.
Und vor allem ein Sieg über den eigenen Körper.